Kindle Paperwhite 2 im Test: Gute Technik im goldenen Käfig
3/5Übertragen von Inhalten
Der Kindle Paperwhite verfügt über einen Speicher von zwei Gigabyte, welcher, den Kindle-Urvater einmal ausgenommen, wie bei den bisherigen Geräten der Serie nicht erweiterbar ist. Von diesem Speicher stehen dem Nutzer lediglich 1,3 Gigabyte für eigene Inhalte zur Verfügung. Auch wenn andere Reader des gleichen Preissegments in den meisten Fällen vier Gigabyte plus erweiterbaren Speicher bieten, reicht der Speicher beim Paperwhite 2 dennoch für zahlreiche digitale Bücher.
Bestückt wird der Paperwhite 2 wahlweise über die im Amazon-Shop gekauften und in der Cloud gelagerten E-Books oder per USB-Übertragung, eine Software zur Organisation der digitalen Bücher via PC wird vom Online-Händler nicht angeboten. Diese Funktion übernehmen Programme anderer Entwickler, wie das bekannte Calibre, auch wenn diese nicht alle Möglichkeiten des Readers unterstützen. Bei Amazon erworbene Bücher werden kurz nach dem Kauf auf dem Kindle angezeigt und können auf Wunsch auf den Reader geladen werden. Diese lassen sich zudem aus dem Web-Shop oder vom Paperwhite 2 auf dem eigenen PC sichern, eigene Inhalte können zudem per E-Mail direkt in die Cloud geladen werden. Auf dem Gerät befindliche Bücher lassen sich dabei in verschiedenen, frei wählbaren Sammlungen anlegen, wobei einem Buch auch verschiedenen Unterteilungen zugewiesen werden können.
Die Auswahl der unterstützten Formate hält sich nach wie vor in engen Grenzen: Der Kindle Paperwhite 2 unterstützt wie auch die anderen Vertreter der Kindle-Reader-Serie das Amazon-eigene AZW-Format und dessen Vorgänger Mobi sowie TXT, PDF und PRC. Eine Unterstützung von digitalen Büchern im EPUB-Format ist nach wie vor nicht vorhanden. Dies birgt für den Kunden deutliche Nachteile: So können Geräte der Kindle-Serie in den meisten Fällen lediglich auf das Angebot digitaler Bücher von Amazon zurückgreifen. Zwar bietet unter anderem das Projekt Gutenberg seine kostenlosen E-Books ebenso in dem von Kindle-Geräten unterstützten Mobi-Format an, trotzdem ist dieses Angebot eine Randerscheinung. Durch die fehlende EPUB-Unterstützung können Nutzer weder auf E-Books anderer Verkaufsplattformen noch auf kostenlose Angebote von Verleiher wie zum Beispiel Onleihe zurückgreifen. Das Umwandeln der Bücher in ein unterstütztes Format wird in den meisten Fällen am verwendeten Rechtemanagement scheitern.
Amazon bietet mit seiner Kindle-Leihbücherei zwar einen ähnlichen Dienst an, für dessen Nutzung ist jedoch eine Prime-Mitgliedschaft zwingend vorgegeben. Eine weitere Einschränkung ergibt sich aus der ausschließlichen Nutzung auf Kindle-Geräten, eine Verwendung in den ebenfalls erhältlichen Kindle-Applikationen ist nicht möglich. Der größte Kritikpunkt dürfte jedoch im geringen Angebot zu suchen sein, welches mit dem von öffentlichen Bibliotheken nicht annähernd mithalten kann. Die Schuld hierfür sollte aber nicht bei Amazon gesucht werden, in den meisten Fällen verweigern die Verlage schlicht die Erlaubnis.
Trotzdem muss festgehalten werden, dass sich der Nutzer mit dem Kauf eines Kindle-Lesegerätes fast komplett in die Arme von Amazon begibt.