Kindle Paperwhite 2 im Test: Gute Technik im goldenen Käfig
5/5Fazit
Der neue Kindle Paperwhite 2 ist ein zweischneidiges Schwert. Rein technisch und aus Sicht der Bedienungsmöglichkeiten betrachtet bildet dieser definitiv die Speerspitze aktuell erhältlicher Lesegeräte. Sowohl die Verarbeitung als auch die Darstellungsqualität des Displays lassen momentan kaum Wünsche offen, auch wenn die neue E-Ink-Technologie nicht immer die angekündigten Verbesserungen mit sich bringt.
Bezüglich der Bedienung zeichnet sich Amazon ebenfalls aus. Zwar bietet mancher Hersteller mehr Einstellungsmöglichkeiten was Darstellung und Schriften anbelangt, das Gesamtpaket überzeugt in dieser Hinsicht aber auf Anhieb mit Funktionen wie dem Wörterbuch, Wikipedia-Einträgen oder der Kindersicherung sowie der Einfachheit der Nutzung.
Nachteilig wirkt sich dagegen nach wie vor die geringe Zahl der unterstützten Formate aus, mit denen Amazon vor allem den Verkauf im eigenen Store unterstützen möchte. Dies ist verständlich, da ohne die Fokussierung auf das eigene Öko-System das neue Paperwhite-Modell teurer ausfallen würde. Kunden sollten sich daher bereits im Vorfeld Gedanken machen, ob sie nur Inhalte bei Amazon erwerben wollen, denn andere Anbieter von geschützten E-Book-Formaten oder Verleihdienste bleiben beim Kindle generell außen vor.
Die Neuerungen gegenüber dem Vorgängermodell fallen am Ende nicht so hoch aus, wie im Vorfeld angenommen wurde. Nutzer, welche bereits die erste Generation des Paperwhite ihr eigen nennen, brauchen nicht zwangsläufig zum neuen zu greifen. Zwar hat sich die Display-Qualität gesteigert und auch der neue Prozessor treibt das Gerät spürbar schneller an, aber das rechtfertigt den Umstieg in unseren Augen nicht. Zudem hat Amazon bereits angedeutet, auch der ersten Paperwhite-Generation durch ein Firmwareupdate die neuen Softwarefunktionen zukommen zu lassen. Für Leser, die einen älteren Kindle-Reader besitzen, stellt das Paperwhite 2 hingegen einen gelungenen Nachfolger dar.
Über die Notwendigkeit eines Amazon-Kontos zur vollen Nutzung des Readers sollte der Hersteller potenzielle Käufer im Vorfeld besser aufklären, denn nicht jeder Käufer ist sich über die Einschränkungen der Kindles bewusst – wie immer wieder auftretende Fragen im Amazon-Forum deutlich zeigen. Diesen Kritikpunkt teilt sich Amazon jedoch auch mit anderen Herstellern. Wer die geschlossene Plattform von Amazon nicht als Nachteil für sich empfindet oder ohnehin bereits das Gros seiner Bücher dort ordert, erhält mit dem Kindle Paperwhite 2 den momentan am besten ausgestatteten E-Book-Reader.
- gute Verarbeitung
- gutes und helles Display
- viele Einstellungsmöglichkeiten
- leichte Bedienung
- gute Kindersicherung
- geringe Formatunterstützung
- hauptsächlich auf Amazon-Plattform ausgelegt
Verfügbarkeit & Preise
Der Kindle Paperwhite 2 ist seit Mitte Oktober ab 129 Euro in der WLAN-Version und für 189 Euro in der 3G-Variante unter anderem direkt über Amazon erhältlich.
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