GeForce GTX 780 Ti gegen GTX Titan im Test: Die Schnellste, aber kein Titan
12/12Fazit
Die GeForce GTX 780 Ti ist die aktuell für Spieler schnellste Single-GPU-Grafikkarte mit Referenztaktraten. In der Full-HD-Auflösung legt die Grafikkarte im Schnitt dreizehn beziehungsweise vierzehn Prozent gegenüber der GTX Titan respektive der R9 290X im bei Lautstärke und Leistungsaufnahme vergleichbaren „Quiet“-Modus zu. Bei 2.560 × 1.600 schrumpft der Vorsprung auf elf respektive zwölf Prozent – die GeForce GTX 780 wird um 20 Prozent geschlagen. Unter UHD („4K“) sind es sechs Prozent zur Titan – jeweils mit 106-%-Power- und 95-°C-Temperatur-Target – und noch zwei Prozent zur R9 290X im „Uber“-Modus.
In Windows ist die Grafikkarte dabei leiser als die Konkurrenz, unter Last hingegen auf einem Niveau mit der R9 290X („Quiet“). Gegenüber der GTX Titan erkauft sich die Karte allerdings einen Teil ihrer Mehrleistung mit einer hörbar höheren Lautstärke. Die Leistungsaufnahme unter Last unterstreicht den akustischen Eindruck: Auf einer Ebene mit der R9 290X und 40 Watt über der GTX Titan.
Nvidia schickt die GeForce GTX 780 Ti mit einer Preisempfehlung von 649 Euro (bei ausgesuchten Händlern inklusive Spiele-Bundle) deutlich günstiger als die in Spielen nun langsamere GTX Titan in den Markt. Im Vergleich zur hauseigenen GeForce GTX 780 ab 420 Euro lässt sich Nvidia das mit Abzügen bei Lautstärke und Leistungsaufnahme unter Last ansonsten stimmige Gesamtpaket allerdings weiterhin großzügig vergüten.
PC-Spieler sollten abwägen, ob das Mehr an Leistung gegenüber der GeForce GTX 780 mit leisem Partnerdesign den Aufpreis wert ist. Darüber hinaus ist die Radeon R9 290X im aktuellen Referenzdesign zwar noch kein ebenbürtiger Konkurrent. Partnerkarten könnten ab Dezember allerdings eine deutlich günstigere Alternative mit kaum Leistungseinbußen gegenüber der 780 Ti darstellen. Und nicht zuletzt wird es ab Dezember auch Partnerkarten der 780 Ti geben (Überblick), die in jedem Fall mit alternativen Kühlern und höchstwahrscheinlich auch mit nochmals höheren Taktraten daher kommen werden. Nur wer unbedingt kurzfristig die schnellste Single-GPU-Grafikkarte sein Eigen nennen möchte, sollte deshalb schon heute beim Referenzdesign zuschlagen.
Preissegment | AMD | Nvidia |
---|---|---|
> 800 Euro | - | GeForce GTX Titan Preis: 822 € Leistung: 108 % |
600-700 Euro | - | GeForce GTX 780 Ti UVP: 650 € Leistung: 120 % |
400-500 Euro | Radeon R9 290X Preis: 480 € Leistung: 107 % |
GeForce GTX 780 Preis: 422 € Leistung: 100 % |
300-400 Euro | Radeon R9 290 Preis: 350 € Leistung: 102 % |
- |
200-300 Euro | Radeon R9 280X Preis: 239 € Leistung: 87 % |
GeForce GTX 770 Preis: 259 € Leistung: 85 % |
*Leistung bezieht sich auf 2.560 × 1.600 4xAA/16xAF, GeForce GTX 780 normiert auf 100 %, nur Single-GPU-Karten |
Eine Frage schließt sich dem Fazit zur GeForce GTX 780 Ti an: Warum keine Titan, warum 780 Ti? Die Antwort ergibt sich aus dem Marktumfeld: Zum jetzigen Zeitpunkt hätte Nvidia dem Anspruch an eine Neuauflage auch mit dem Vollausbau des GK110 nicht gerecht werden können. Die GTX Titan stand Anfang 2013 für sich. Die erste Heimanwendergrafikkarte mit GK110. Bei der Leistung eine Klasse für sich und beim Kühler eine Ansage im High-End-Bereich. Ein Statement. Das Feld ist mittlerweile stärker zusammengerückt, übertaktete GeForce-780-Karten reichen an die Leistung der 780 Ti heran oder übertreffen sie sogar – wie mit der Karte von Inno3D in diesem Test gezeigt. Die GeForce GTX 780 Ti ist kein Titan.
Nvidia hat diese Zeichen erkannt und den Neuling als „Ti“-Version in die 700er-Serie eingeordnet. Und um den Schnitt zur GTX Titan tief zu setzen, bleiben die hohe Double-Precision-Leistung und die sechs Gigabyte Speicher der 780 Ti verwehrt. Zwar spricht die Gerüchteküche schon heute von einer Variante der Karte mit 12 Gigabyte Speicher. Allerdings soll auch diese die Bezeichnung GTX 780 Ti tragen. Die GTX Titan wird im übrigen weiterleben. Zum unveränderten Preis. Die exklusiven Eigenschaften rechtfertigen dies mit Ausrichtung auf professionelle Kunden, so Nvidia.
- schnell genug für 2.560 × 1.600 und Ultra HD (4K)
- AA/AF durchweg möglich
- leise unter Windows
- relativ niedrige Leistungsaufnahme unter Windows
- Sehr hohe Leistungsaufnahme unter Last
- gut hörbar unter Last
Eine Überraschung ist die in diesem Artikel mitgetestete, von Inno3D brachial übertaktete „Inno3D iChill GeForce GTX 780 Herculez X3 Ultra DHS Edition“. Die Grafikkarte kann das Weniger an Shadern und Speicherbandbreite in der Tat überkompensieren und haarscharf vor der 780 Ti landen. Lediglich unter UHD dreht sich das Bild. Hier profitiert die 780 Ti von der höheren Speicherbandbreite. Beachtlich ist, dass die Karte von Inno3D diese Leistung bei einer neuen Bestmarke bei der Lautstärke unter Last setzt, obwohl die Leistungsaufnahme nochmals 60 Watt höher als bei der GTX 780 Ti ausfällt. Der Preis der Karte von Inno3D fällt mit 550 Euro um 100 Euro niedriger aus. Enthusiasten seien allerdings darauf hingewiesen: Die Grafikkarte arbeitet am Limit, 50 MHz mehr GPU-Takt resultieren im Absturz. Übertaktungserfolge wie mit der GeForce GTX 780 Ti sind ausgeschlossen.
Update 10. November 2013: GeForce GTX 780 Ti von Gigabyte & Inno3D im Test – Deutlich leiser und schneller
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