OCZ will Garantie nach Pleite weiter gewähren
OCZ, vormals als Arbeitsspeicher- und mittlerweile als SSD-Anbieter bekannt, ist zahlungsunfähig. Das gab der Hersteller am späten Mittwochabend bekannt. Mit Toshiba soll allerdings bereits ein Käufer für das verbleibende Vermögen des Unternehmens gefunden worden sein. Garantieansprüche der Kunden sollen bestehen bleiben.
OCZ sei sich in den vergangenen Tagen über alle wesentlichen Eckpunkte der Übernahme mit Toshiba einig geworden, teilte das Unternehmen mit. Ziel sei es, „den Wert des Unternehmens“ und alle Arbeitsverträge beizubehalten. Gerüchte hatte es hierzu bereits Mitte Oktober gegeben.
Sobald die US-Behörden dem Kauf aus der Konkursmasse zugestimmt haben, werde OCZ Konkurs anmelden. Sollte die Einigung mit Toshiba in letzter Minute scheitern, oder keine Freigabe durch die Behörden erfolgen, steht der Konkurs unmittelbar bevor.
Toshiba hat es offensichtlich in erster Linie auf Technologie und Produktionskapazitäten des zahlungsunfähigen Konkurrenten abgesehen, eine Übernahme des gesamten Unternehmens ist nicht geplant. Nach der Übernahme des Controller-Entwicklers Indilinx im Jahr 2011 hat OCZ wiederholt eigene Entwicklungen auf den Markt gebracht. Ob Toshiba auch die Marke „OCZ“ übernehmen wird, ist zur Stunde ungewiss.
Die Zahlungsunfähigkeit hatte sich bereits länger angedeutet. Im Oktober hatte OCZ bekannt gegeben Lieferschwierigkeiten zu haben, weil Zulieferer den Hersteller nur noch mit niedriger Priorität behandelten.
In dem Bestreben, sich vom reinen Arbeitsspeicherhersteller zu einem breiter aufgestellten Unternehmen zu entwickeln, hatte OCZ in den vergangenen Jahren auch ungewöhnliche Wege beschritten. So stellte das Unternehmen im Jahr 2008 ein Headset vor, mit dem sich Computerspiele mittels Gedanken steuern lassen sollten.
Wie OCZ ComputerBase inzwischen wissen lassen hat, werde der Hersteller „alle Garantieansprüche unter den jeweils mit dem Kunden vereinbarten Bedingungen aufrecht erhalten. Ohne Ausnahme!“ Für die Erfüllung etwaiger Garantieansprüche wird Toshiba verantwortlich sein, derzeit sollten sich Betroffene jedoch weiterhin an den Support von OCZ wenden.