Suse Linux Enterprise bietet 10 Jahre Support
Auf der gerade in Florida stattfindenden jährlichen Hausmesse SuseCon gab es einige Neuerungen und einen Ausblick auf Suse Linux Enterprise (SLES) 12. Sowohl SLES12 als auch die noch aktuelle Version SLES11 erhalten anstatt sieben nun zehn Jahre Standard-Support.
Nils Brauckmann, Chef der alteingesessenen Linux-Distribution Suse, betonte, die Verlängerung finde auf Wunsch der Kunden statt. Nicht unerheblich dürfte aber auch der Fakt sein, das Konkurrent Red Hat bei seinem RHEL seit fast zwei Jahren ebenfalls zehn Jahre Produktunterstützung anbietet. Damit zieht Suse mit anderen Distributionen wie Oracle Linux oder CentOS gleich, die beide auf RHEL basieren. SLES bietet zudem weitere drei Jahre erweiterten Support (LTSS).
Matthias Eckermann, Senior Product Manager bei Suse, gab auf der Hausmesse einen Ausblick auf die kommende Veröffentlichung von SLES12. Mit der neuen Version stellt SLES auf das nun in Ruby implementierte Konfigurationswerkzeug YAST um, das bisher in der schlecht wartbaren proprietären Sprache YPC geschrieben war. Somit ist es nun auch leichter für Kunden, selbst benötigte Module für YAST zu erstellen. Die Installation von SLES12 wird nur noch einen Neustart während des Prozesses erfordern anstatt wie bisher zwei. Registrierung, Netzwerk-Konfiguration und die Installation der Updates findet nun vor dem ersten Neustart statt. Darüber hinaus soll SLES12 Samba 4 mitbringen und unter Btrfs auch Server-seitige Kopien beherrschen. Neu ist zudem auch das Netzwerk-Konfigurations-Framework Wicked, das einige der althergebrachten Netzwerk-Skripte, die etwa ifup aufruft, ersetzt. Viele der Neuerungen für SLES12 können bereits in der Version 13.1 von OpenSuse getestet werden, die am 19. November erscheinen soll.
Für die zweite Jahreshälfte kündigte Brauckman in seiner Keynote den Einstieg in Distributed Storage unter Verwendung des verteilten Dateisystems Ceph an. Das neue Angebot stellt die Antwort auf den Red Hat Storage Server dar, der auf GlusterFS aufsetzt. Außerdem hat Suse auf der Veranstaltung sein Suse Manager Management Pack for Microsoft System Center freigegeben, mit dem sich Suse-Installationen über Microsofts Management-Konsole steuern lassen. Mit einer Neuauflage des Suse-„SolidDriver“-Programms soll zudem die Integration von Treibern von Partner-Unternehmen erleichtert werden.