Ubisoft verzichtet auf Online-Pässe
Online-Pässe sind weiter akut vom Aussterben bedroht. Nach Codemasters und EA verzichtet nun Ubisoft ebenfalls auf das umstrittene System. Grund dafür war Kritik an Assassin's Creed 4, das Einzel- und Mehrspielerelemente miteinander vermischt.
Sowohl das „Edwards Fleet“-Minispiel als auch besondere Schatzkisten und königliche Konvois setzten einen Online-Zugang voraus, erleichterten aber massiv die Beschaffung von Geld, das wiederum für den Fortgang der Handlung essentiell benötigt wird. Nutzer ohne Online-Pass sind deshalb nicht nur benachteiligt, sie sehen Teile des Einzelspieler-Modus erst gar nicht. Erst der hierfür nötige Code gewährt „Zugang zur vollen Einzelspieler-Erfahrung“, wie das dem Spiel beiliegende Faltblatt verrät.
Ob der Publisher auf diese Weise gehofft hat, mehr Pässe absetzen zu können oder mehr direkte Verkäufe zu generieren, ist unklar. In einem Statement verweist Ubisoft auf das negative Feedback der Kunden. „Wir erkennen, dass ein Pass nicht länger der beste Weg ist um sicherzustellen, dass alle unsere Kunden die bestmögliche Erfahrung mit allen Facetten unserer Spiele haben“. Als Grund dafür wird die verschwimmende Grenze zwischen Einzel- und Mehrspieler-Modi genannt, die zunehmend ineinander übergehen. Der Gedanke hinter den Pässen sei allerdings lediglich gewesen, „Kunden vollen Zugriff und Unterstützung für Online-Multiplayer und -Features zu gewähren, zusammen mit exklusiven Inhalten, Boni und Belohnungen“. Damit wird noch einmal deutlich gemacht, dass Gebrauchtkäufer nicht als Kunden betrachtet werden – inwiefern tatsächlich auf Nutzer gehört wurde, bleibt daher abzuwarten.
Ab sofort wird es möglich sein, die Online-Pässe für Assassin's Creed 4 kostenlos aus dem Xbox-Live-Shop oder dem PlayStation Network zu beziehen. Die PC-Version ist aufgrund der festen Bindung an die Vertriebsplattform Uplay hiervon nicht betroffen. Kunden, die bereits einen Pass gekauft haben, werden gebeten sich beim Support des Unternehmens zu melden. Künftige Spiele werden auf das System zudem komplett verzichten, ältere Spiele bleiben davon jedoch unberührt. Komplett aus dem eigenen Programm entfernt hat die Pässe bislang nur Electronic Arts.