WD Black² vereint SSD und HDD auf 2,5 Zoll
Eine SSD mit 120 GB Kapazität und eine 2,5-Zoll-HDD mit 1.000 GB Speicherplatz klingen im ersten Augenblick unspektakulär. Werden sie jedoch in einem 2,5-Zoll-Gehäuse mit 9,5 Millimeter Bauhöhe und Standard-SATA-Anschluss vereint, sieht das Ganze schon anders aus. Eben dies hat Western Digital bei der WD Black² getan.
Das „Dual Drive“ mit der Modellnummer WD1001X06XDTL konkurriert so gesehen zwar mit den SSHDs von Seagate und Toshiba, ist aber keine Caching-Lösung mit nur wenig Flash-Speicher, wie sie Anfang des Jahres auch WD selbst angekündigt hatte, sondern zwei Laufwerke in einem. Die Black² ist auch nicht als direkte Konkurrenz für dedizierte SSDs gedacht, sondern soll ebenso wie die SSHDs der Konkurrenz überall dort eine Kombination aus SSD-Leistung und viel Speicherplatz bieten, wo kein Platz für zwei Laufwerke ist, dabei jedoch eine vollwertige SSD für Betriebssystem und Programme zur Verfügung stellen statt nur ausgesuchte Daten zu puffern.
WD nennt explizit Notebooks, All-in-One-Systeme und kompakte Rechner mit nur einem Laufwerks-Bauschacht. Solange ein 9,5 mm dickes 2,5-Zoll-Laufwerk mit SATA-Anschluss eingebaut werden kann, soll meistens auch die Black² verbaut werden können. Meistens deshalb, weil in einigen Notebooks im Bereich des SATA-Anschlusses nicht genug Platz sei.
Verglichen mit SSHDs, bei denen der Flash-Speicher als Lese-Puffer fungiert, auf den der Nutzer keinen direkten Einfluss hat, bietet die Black² den Vorteil, dass der Nutzer die volle Kontrolle hat, was wo gespeichert wird. SSD und HDD sind getrennt voneinander ansprechbar. Bei der Installation ist jedoch zunächst nur die SSD sichtbar, um auf die HDD zugreifen zu können, muss nach der Windows-Installation die WD Software heruntergeladen und installiert werden. Das Betriebssystem lässt sich folglich auch nur auf der SSD installieren. Unterstützt werden alle Windows-Versionen seit XP, für Mac OS und Linux ist derzeit keine Software erhältlich. Nicht erkannt wird die Black² an Controller-Chips von ASMedia und Speichertreiber von Nvidia verhindern das Installieren der Software.
Ein paar Einschränkungen bestehen auch bei der Konfiguration der beiden Laufwerke. Diese können weder miteinander noch in Verbindung mit anderen Laufwerken im RAID betrieben werden und auch eine beide Laufwerke überspannende Partition ist nicht möglich.
Bezüglich der technischen Details der SSD warten wir noch auf eine Antwort von WD. Bekannt ist, dass WD im 20-nm-Prozess gefertigtes MLC-NAND verbaut. Ausgehend vom Fertigungsprozess ist davon auszugehen, dass dieses nicht vom Kooperationspartner SanDisk, sondern von Micron stammt. Bezüglich des Controllers liegen uns noch keine Informationen vor. Er soll jedoch sequenzielle Leseraten von bis zu 350 MB/s und Schreibraten von bis zu 140 MB/s erreichen. Für zufällige Lese- und Schreibzugriffe gibt das Unternehmen 57.000 bzw. 34.000 IOPS an. Die Leistungsaufnahme der Black² soll bei Aktivität im Schnitt 1,8 Watt betragen, im Leerlauf und im Standby 0,9 Watt.
Eine gewisse Investitionsbereitschaft sollte man allerdings mitbringen, wenn man sich für die Black² interessiert. Die unverbindliche Preisempfehlung seitens WD liegt bei 299 Euro, wie sich der Straßenpreis entwickelt, sollte sich jedoch schon in Kürze zeigen, denn das Laufwerk wird bereits ausgeliefert. Der Straßenpreis dürfte auch über den Erfolg des Laufwerks entscheiden. Eine Samsung 840 Evo gibt es mit 500 GB beispielsweise schon für unter 280 Euro. Zu diesem Preis erhält der Käufer zwar eine deutlich geringere Speicherkapazität als bei der Black², dafür aber komplett als schnellen Flash-Speicher. Es gilt also abzuwägen, ob viel Speicherplatz oder möglichst viel schneller Flash-Speicher wichtig ist.
Zum Lieferumfang gehören ein Upgrade-Kit mit USB-3.0-SATA-Adapter und Acronis True Image WD Edition. WD gewährt eine beschränkte Garantie von fünf Jahren.