Swiftech H2O 320 & NZXT Kraken X60 im Test: All-in-One-Wasserkühlungen im Vergleich
2/9NZXT Kraken X60
Kühler im Detail
Üblicherweise prangt das NZXT-Logo auf auffällig gestalteten PC-Gehäusen oder kraftvollen Netzteilen. Mit der Kraken-Familie haben die Kalifornien allerdings die Gunst der Stunde ergriffen und erweitern das Portfolio um Kompaktwasserkühler. Um das Risiko dabei sowohl konzeptionell als auch patentrechtlich gering zu halten, beschränkt sich NZXT auf die Endkundenvermarktung etablierter Asetek-Produkte. Neben der von uns vorgestellten X60 mit Doppel-140-mm-Radiator steht mit der X40 auch ein kompakteres Modell mit Single-140-mm-Wärmetauscher zur Wahl. Beide Exemplare sind mit Anschaffungspreisen von etwa 100 Euro keine Schnäppchen.
Im Lieferumfang der Kraken X60 befindet sich neben dem vorkonfigurierten Kühlkreislaufsystem bestehend aus Radiator, Verschlauchung, Kühlmittel und CPU-Kühler inklusive Pumpe auch geeignetes Montagematerial für alle aktuellen AMD- und Intel-Desktop-Plattformen. Zwei PWM-fähige 140-mm-Lüfter, eine CD mit der Kraken-Konfigurations- und Überwachungssoftware sowie eine bebilderte Installationsanleitung runden die Beigaben ab. Ein Vorrat an Wärmeleitpaste wird nicht mitgeliefert. Dafür ist eine Portion des essentiellen Kontaktmediums für den Ersteinsatz bereits ab Werk am Kühlerboden aufgetragen.
Im Gegensatz zu den meisten All-in-One-Kühlern am Markt vertraut NZXT bei der Kraken X60 auf einen Doppel-Radiator mit 140-mm-Ventilation. Um die Kompaktkühlung adäquat im Gehäuse verstauen zu können, ist also ein Chassis mit zwei direkt nebeneinander positionierten 140-mm-Belüftungsoptionen notwendig. Die Kühlung wird dabei derart installiert, dass die beiden Lüfter zwischen Gehäusewand und Radiator entweder Frischluft von außen durch den Wärmetauscher ins Gehäuse blasen oder warme Luft durch den Radiator saugend nach außen befördern. Beide Szenarien besitzen Vor- und Nachteile und müssen gegebenenfalls individuell erprobt werden. Aus unserer Erfahrung können durch einblasende Lüfter oft bessere Prozessortemperaturen erzielt werden, während sich eine ausblasende Konfiguration positiv auf die übrigen PC-Komponenten auswirkt.
Qualitativ präsentiert sich der 27 mm dünne Leichtmetallradiator, abgesehen von wenigen, kaum vermeidbaren Fehlstellen in der Lamellenanordnung, ansprechend. Sowohl die Kapillaren als auch die Lamellenstruktur sind aus Aluminium gefertigt, sodass der Wärmetauscher ein entsprechend geringes Gewicht auf die Waage bringt. Die Lamellierung ist vergleichsweise engmaschig gestaltet, die Lackierung ist sauber und die Gewinde für die Lüfter in Verbindung mit den beigelegten Schrauben sind passgenau. Der Radiator besitzt keine Möglichkeit zur Öffnung des Kreislaufes. Die sehr flexible Gummiverschlauchung mit 8 mm Innendurchmesser ist fix und kann nicht ohne Weiteres geöffnet werden. Mit etwa 33 cm fällt die Schlauchlänge moderat aus.
Herzstück der Kraken X60 ist die aktuelle Asetek-Version der kombinierten Pumpen- und Kühleinheit für den Prozessor. In einem 31 mm flachen Kunststoffgehäuse verbergen sich nicht nur der mechanische Antrieb für das kühlende Nass und die mikrostrukturierte CPU-Kontaktfläche, sondern auch eine konfigurierbare Steuereinheit für die angeschlossenen Lüfter sowie eine farblich justierbare LED-Beleuchtung. Die Pumpe arbeitet bei 12 Volt mit etwa 2.900 U/min und geht dabei akustisch dezent zu Werke.
Die Pumpeneinheit verfügt über einen separaten 3-Pin-Anschluss zur direkten Strom- und Signalversorgung, der auch eine unabhängige Steuerung der Pumpengeschwindigkeit per Hard- oder Software ermöglicht. Darüber hinaus wird die Kommunikation mit der installierten Kraken-Steuersoftware über einen internen USB-Anschluss realisiert. Bis zu vier Lüfter können schließlich über einen in Reihe geschalteten Anschlussbaum gespeist werden, wobei lediglich die Pulsweitenmodulation des ersten Lüfters kommuniziert wird. Die Stromversorgung geschieht direkt über das Netzteil mit Hilfe eines 15-pol-SATA-Anschlusses.