Swiftech H2O 320 & NZXT Kraken X60 im Test: All-in-One-Wasserkühlungen im Vergleich
7/9Kühlleistung
Neben der Lautstärke ist die Leistung der wichtigste Aspekt eines Kühlsystems. Wir testen die Kompaktwasserkühler in unserem Intel-Core-i7-Realsystem, wobei mit dem Noctua NH-U14S auch ein starker Luft-Tower-Kühler als Referenz zur Verfügung steht.
Darüber hinaus vergleichen wir die Probanden mit der Cooler Master Eisberg Prestige 240L mit Doppel-120-mm-Wärmetauscher, der Corsair H80 mit Single-120-mm-Radiator sowie unserer Referenz-Wasserkühlung mit Triple-120-mm-Radiator. Letztere wird mit den 120-mm-Serienlüftern der Swiftech H2O 320 sowie dem Watercool Heatkiller 3.0 LT als CPU-Kühler betrieben.
In der Summe unserer Betrachtungen ergibt sich ein Bild, das nicht nur die Leistungen der Testprobanden im Speziellen, sondern auch die verschiedenen Formate der AiO-Kühlungen in Referenz zu konventionellen Luft- und Wasserkühlungen im Allgemeinen bewerten lässt.
Drehzahlabhängig
Zunächst erfolgt die Darstellung der Kerntemperaturen in Abhängigkeit der Radiatorlüfter-Drehzahlen. Aufgrund der verschiedenen Lüfterformate und Lautstärkeeigenschaften gibt diese Übersicht zunächst nur eine grobe Orientierung. Die Pumpen der Flüssigkeitskühlungen werden jeweils mit voller Leistung (12 Volt) betrieben.
Unser Testfeld präsentiert sich zunächst zwiegespalten. Es zeigt sich, dass eine AiO-Kühlung mit Single-Radiator-Ausstattung (hier in Form der Corsair H80) kaum leistungsstärker agiert als ein guter Luftkühler.
Kommen allerdings größere Radiatoren ins Spiel, profitieren die Flüssigkeitskühler erheblich. Dabei fällt der Unterschied zwischen Double- und Triple-Wärmetauscher in der Praxis vergleichsweise moderat aus. Die NZXT Kraken X60 kann sich mit ihren starken Lüftern in dieser Gegenüberstellung sogar leicht vor der Swiftech H2O 320 behaupten. Dabei kühlen beide Testprobanden sogar etwas besser als unsere Referenz-Wasserkühlung mit Triple-Radiator – eine leichte Überraschung zugunsten der AiO-Produkte.
Dargestellt sind die arithmetischen Mittel der Durchschnittstemperaturen der vier Prozessorkerne im Auslastungsintervall nach erreichtem Maximaltemperatur-Plateau in Abhängigkeit der angelegten Lüfterdrehzahl.
Eine wichtige Rolle bei der Entfaltung des vollen Leistungspotentials der Flüssigkeitskühlung spielt auch die Arbeitsrichtung der Radiator-Lüfter. Je nach Bauart der Ventilatoren kann durch eine blasende Konfiguration (frische Luft wird durch die Lamellen geblasen) im Vergleich zur saugenden Anstellung ein beachtlicher Leistungssprung erzielt werden. Insbesondere die Swiftech H2O 320 gewinnt erheblich durch blasend angeschraubte Lüfter.
Anhand unserer Darstellung wird darüber hinaus deutlich, dass die Flüssigkeitskühler kaum von sehr hohen Lüfterdrehzahlen profitieren. Oberhalb von 1.000 U/min steht der Leistungsgewinn durch die schnelleren Ventilatoren unserer Meinung nach in keinem Verhältnis mehr zur generierten Lärmkulisse. Daher ist es sehr bedauerlich, dass die meisten Hersteller ihre Produkte vorrangig mit schnellen und lauten Lüftern ausstatten, als den Fokus auf möglichst leise Pendants zu legen, die auch für sehr niedrige Drehzahlen ausgelegt sind.