Apples iPhone vor Verkaufsstart bei China Mobile
Einem Zeitungsbericht zufolge ist es Apple nach jahrelangen Verhandlungen gelungen, mit dem weltweit größten Mobilfunkanbieter China Mobile einen Vertrag über den Vertrieb des iPhones zu unterzeichnen. Damit würde der Konzern aus Cupertino einen Zugang zu mehr als 740 Millionen potentiellen Kunden erhalten.
Laut dem Bericht des Wall Street Journal, das sich auf zwei mit den Plänen vertraute Personen beruft, sollen Apples iPhones ab Mitte Dezember den Kunden des chinesischen Unternehmens zur Verfügung stehen. Der Startschuss soll dabei zusammen mit der Eröffnung des China Mobile 4G-Netzes (LTE) am 18. Dezember 2013 fallen, für das erst vor kurzem die entsprechenden Lizenzen erteilt wurden. Bisher gibt es das iPhone in der Volksrepublik lediglich bei China Unicom und China Telecom zu kaufen, die mit 230 Millionen beziehungsweise 152 Millionen Kunden deutlich kleiner sind als der Marktführer.
Schon im Januar 2013 hatte Apple-CEO Tim Cook einen Aufenthalt in der Volksrepublik genutzt, um erneut bei China Mobile vorzusprechen. Frühere Verhandlungen sollen an den unterschiedlichen Vorstellungen der beiden Unternehmen gescheitert sein: Während der US-amerikanische Konzern sein Smartphone bislang nicht für das als unzuverlässig geltende 3G-Netz des chinesischen Mobilfunkanbieters freigeben wollte, soll China Mobile auf der anderen Seite nicht bereit gewesen sein, Apple entsprechende Absatzgarantien zu geben.
Mit der Vergabe der Lizenzen für den Mobilfunkstandard 4G (LTE) durch die chinesischen Behörden scheint sich der Weg für eine Kooperation mit Apple jedoch geebnet zu haben. Von der Kooperation dürften beide Unternehmen profitieren. Die Marktforscher von Trefis erwarten, dass China Mobile monatlich 1,5 Millionen iPhones und damit im Jahr 2014 insgesamt fast 20 Millionen iPhones absetzen könnte. Ausgehend von Apples Absatzzahlen in dem Ende September abgelaufenen Finanzjahr wäre dies eine Volumensteigerung um 17 Prozent.
Weder China Mobile noch Apple wollten die Gerüchte gegenüber dem Wall Street Journal bestätigen.