Arbeitsspeicherpreise fallen wieder
In der Speicherbranche waren die letzten Wochen unruhig, sorgte ein Großbrand in einem Fertigungswerk von Hynix doch für eine vermeintliche Verknappung. Kurzfristig wurden die Preise für Speicher angehoben, mittlerweile hat sich die Lage jedoch wieder stabilisiert.
In ihrer aktuellen Pressemitteilung spricht die Speicherbörse DRAMeXchange zwar weiterhin von um etwa drei Prozent gestiegenen Preisen, doch der Vergleich mit einigen weiteren Zahlen zeigt, dass sich die Gesamtsituation deutlich entspannt hat. Lag Mitte Juli der Spot-Preis für einen 4-GBit-DRAM-Chip bei 3,60 US-Dollar, sind es aktuell 3,82 US-Dollar; Tendenz fallend. Die 2-GBit-Chips sind mit 2,07 US-Dollar prozentual gesehen noch deutlich teurer als Mitte Juli, seinerzeit wurden diese für 1,75 US-Dollar gehandelt. Da der Trend jedoch zu den Speicherchips mit größerer Kapazität geht, spielen die 4-GBit-Chips die wichtigere Rolle.
Die weitgehend stabilisierten Preise zeigen sich auch im deutschen Handel. Unsere beiden Beispielmodule von Crucial und Corsair sind seit der letzten Erhebung Mitte Juli erst einmal kurzzeitig im Preis gefallen, um dann als direkte Auswirkung auf das Feuer bei Hynix im September und Oktober stetig teurer zu werden. Heute, Anfang Dezember, sind wir beim Crucial-Kit mit 60 Euro fast wieder exakt auf dem Stand von Mitte Juli angelangt, als diese Speicherriegel 58 Euro kosteten. Bei der Corsair-Variante stehen statt 62 noch 68 Euro in den Preislisten, die Tendenz ist aber auch hier fallend.
An der Speicherbörse erwarten die Analysten für den Dezember weitgehend stabile Preise, wofür in erster Linie OEM-Hersteller sorgen, deren Lagerbestände aufgrund der gestiegenen Preise ein wenig geschrumpft waren und die nun wieder einkaufen. Spätestens Anfang 2014 sollen die Preise jedoch wieder fallen. Es wird erwartet, dass die Hynix-Fabrik wieder voll einsatzfähig ist, während parallel die Fertigungstechnologien immer kleiner werden und der Ausstoß an Speicherchips sukzessiv weiter steigt.
Diese Entwicklung hatte in den Monaten vor dem Feuer zum Umdenken bei den Fabrikbetreibern geführt, die ihr Heil statt in der nicht gewinnbringenden DRAM-Fertigung lieber in der Flash-Fertigung für beispielsweise SSDs und Chips für Smartphones & Co. suchten.