Asus Radeon R9 290X DirectCU II OC im Test: Das Warten hat ein Ende

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Volker Rißka (+1)
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Fazit

Das wochenlange Warten hat ein Ende: mit der Radeon R9 290X DirectCU II OC hat sich Asus an das erste Partnerdesign der Radeon R9 290X gewagt und die Problempunkte des Referenzdesigns in Angriff genommen. Die Karte ist extrem schnell, doch auch heute gibt es Abzüge in der B-Note.

Die große Frage galt der Kühlung. Die ist auf der Version von Asus zweifelsohne um ein Vielfaches besser als die auf dem Referenzdesign, aber weiterhin nicht „Referenz“. Asus findet mit der extremen Kühllösung im „Performance“-Modus zwar nahezu perfekt die Grenze zwischen hoher Leistung und Lautstärke, wie die Karte mit einem maximalen Takt von 1.050 MHz bei Grid 2 und 93 Grad GPU-Temperatur (1 Grad unter dem Maximalwert) zeigt. Das gelingt der Karte in unserem fordernden Testsystem allerdings nicht in allen Anwendungen. Bei geöffnetem Gehäuse erzielten wir hingegen durchweg den Maximaltakt bei unter 80 °C und niedriger Geräuschkulisse – das Referenzdesign hatte selbst damit noch zu kämpfen.

Asus Radeon R9 290X DirectCU II OC oben, Referenzdesign unten
Asus Radeon R9 290X DirectCU II OC oben, Referenzdesign unten

In Bezug auf Partnerdesigns vergleichbarer Konkurrenzkarten ist das Ergebnis im geschlossenen Gehäuse enttäuschend. So kommen die stark übertakteten Partnerversionen der GeForce GTX 780 Ti von Gigabyte und Inno3D bei höherer Leistung auf signifikant niedrigere Geräuschemissionen – im selben Testsystem unter denselben Bedingungen; allerdings für gut 100 Euro mehr (einen offiziellen Preis für die Asus-Karte gibt es noch nicht). Fazit: Im Gegensatz zu anderen Karten wie der Sapphire Radeon R9 290 Tri-X OC kommt es bei der Asus Radeon R9 290X DirectCU II OC auf eine sehr gute Durchlüftung im Gehäuse an!

Der Modus „Silent“ erwies sich in unserem Testsystem als nur kurzfristig anwendbare Lösung für geräuschempfindliche Spieler. Zwar versucht die Grafikkarte über lange Zeit, der Temperaturschwelle von 94 °C trotz niedriger Drehzahlen durch Heruntertakten zu entgehen. Im Gegensatz zum Referenzdesign ist dem „Quiet“-Modus auf der Asus-Karte aber kein absolutes Limit der Umdrehungszahl unterhalb des Performance-Modus gesetzt. In der Konsequenz schaukelt sich die Karte mit ihrem Spiel aus Takt drosseln und Lüfterdrehzahl moderat erhöhen im Verlauf einer guten halbe Stunde bis auf das Niveau des Performance-Modus herauf.

Mögliche Gründe für das schlechte Abschneiden der Kühlung sind der nur zu drei der fünf Heatpipes bestehende direkte Kontakte der GPU sowie die Tatsache, dass sich beide Kühler einen Teil der heißen Ablauf gegenseitig zufächern. Der Kühler der Sapphire Radeon R9 290 Tri-X OC zeigt, dass „Hawaii“ deutlich besser, d.h. leiser und mit 15 °C Temperaturreserver, zu kühlen ist.

Kühlerbasis mit Wärmeleitpaste – nur drei von fünf Heatpipes mit Kontakt
Kühlerbasis mit Wärmeleitpaste – nur drei von fünf Heatpipes mit Kontakt

Eine Empfehlung erhält die Asus Radeon R9 290X DirectCU II OC aus diesem Grund nicht, auch wenn sie dem Referenzdesign jederzeit vorzuziehen ist. Weitere Alternativen sind allerdings bereits auf dem Weg in die Redaktion.

Asus Radeon R9 290X DirectCU II OC
19.12.2013
  • schnell genug für alle Lebenslagen
  • relativ leise unter Windows
  • ZeroCore-Power-Feature
  • DirectX 11.2 – Tiled Resources Tier 2
  • mit 4.096 MB großer Speicher
  • Hohe Leistungsaufnahme unter Windows
  • Sehr hohe Leistungsaufnahme unter Last
  • Laut unter Maximallast

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