BlackBerry mit massiven Verlusten und neuem Partner
Die Krise bei BlackBerry ist auch mit neuem Chef und der Etablierung der letzten Geräte-Generationen nicht entschärft. Im Gegenteil: Massive Verluste machen deutlich, dass sich der Hersteller weiterhin am Rande des Abgrundes bewegt.
Ein Umsatzeinbruch um 56 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar und ein Verlust von 354 Millionen Dollar – auch das dritte Quartal des Geschäftsjahres ist für BlackBerry ein Graus. Zudem wird beim Blick auf die Umsätze deutlich, dass von einer Trendwende bisher trotz der zuletzt gestarteten neuen Geräte wie dem Flaggschiff Z30 keine Rede sein kann. Im Gegenteil: Bei 1,9 Millionen verkauften Smartphones liegen die Verkaufszahlen um gut die Hälfte niedriger, als im vorausgegangenen Quartal. Obendrein handelt es sich beim Gros der Verkäufe um ältere OS-7-Modelle, die nur schwache Margen abwerfen.
Hinzu kommen massive Abschreibungen, die das Gesamtminus in Form von Sonderposten auf 4,4 Milliarden Dollar hochtreiben. Damit übertrifft BlackBerry selbst die negativsten Vorhersagen spektakulär. Im Vorjahreszeitraum hatte das kanadische Unternehmen immerhin noch einen Gewinn von 14 Millionen Dollar erwirtschaftet.
Mut macht den Verantwortlichen und den Aktionären trotz der prekären Situation, dass die besagten Abschreibungen auf Sonderposten wie Lagerwaren auch als großes Reinemachen gewertet werden können.
Für eine rosigere Zukunft soll allerdings nicht nur die Beseitigung von Sonderposten, sondern auch eine neue Partnerschaft beitragen: Apple-Zulieferer Foxconn soll im Rahmen einer auf fünf Jahre angelegten Partnerschaft die Produktion für die Schwellenmärkte übernehmen.
BlackBerry hatte im Rahmen der Krisenbekämpfung zuletzt weite Teile seiner Fertigung geschlossen und Auftragsfertiger verloren. Nach langen Gerüchten um eine Übernahme entschlossen sich die Kanadier Anfang November für einen eigenen Weg durch die Sanierung. In diesem Zusammenhang musste auch der deutsche CEO Thorsten Heins gehen, neuer Chef wurde John Chen.