Deutsche Telekom drosselt Mitarbeiterzahl bei T-Systems
Die Deutsche Telekom plant bei der eigenen Großkundensparte T-Systems laut einem Medienbericht den Abbau von rund 6.000 Stellen – Gewerkschaften fürchten sogar, bis zu 8.000 Stellen. Entsprechende Pläne will der Vorstand der Deutschen Telekom dem Aufsichtsrat bereits bei der nächsten Sitzung am 12. Dezember 2013 vorlegen.
Mit diesem Schritt reagiert der Bonner Konzern laut dem Handelsblatt auf die schwachen Renditen von T-Systems, das bereits seit Längerem als Sorgenkind des Konzerns gilt. So lag die Marge vor Zinsen und Steuern zahlreichen Medienberichten zufolge im Jahr 2012 bei gerade einmal 1,1 Prozent, wofür die kostengünstige Konkurrenz aus Schwellenländern wie Indien als Hauptursache angesehen wird.
Das Unternehmen bietet Lösungen für die Branchen Automobilindustrie, Telekommunikation, den Finanzsektor, Handel, Dienstleistungen, Medien, Energie und Fertigungsindustrie, sowie die öffentliche Verwaltung und das Gesundheitswesen. Zum Kerngeschäft von T-Systems gehören Outsourcing-Dienstleistungen für Telekommunikation und IT – Kunden sind unter anderem Shell, BP, Centrica, Daimler AG, Philips, MAN und E.ON.
Ein Sprecher der Deutschen Telekom bestätigte gegenüber der FAZ die Umbaupläne, die auch Thema der Aufsichtsratssitzungen bei der Deutschen Telekom AG und T-Systems im Dezember 2013 und Januar des kommenden Jahres seien werden. Die Zahlen zum Stellenabbau wollte man nicht kommentieren, betonte aber, dass das Unternehmen keine Geschichte betriebsbedingter Kündigungen habe.
Dennoch befürchten Vertreter der Gewerkschaften, dass die Deutsche Telekom zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte auch betriebsbedingte Kündigungen durchsetzen könnte, da der Schutz vor solchen Kündigungen laut Informationen von Verdi nur noch bis Ende des Jahres 2013 gilt.
Für diesen Fall hat die Gewerkschaft jedoch bereits Widerstand angekündigt. Gegenüber dem Handelsblatt erklärte Lothar Schröder, seines Zeichens stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Telekom und Verdi-Bundesvorstand: „Wenn das so ist, machen wir das nicht mit.“
Aber auch bei mehreren Auslandstöchtern stehen dem Bericht zufolge Kürzungen an: So gebe es Überlegungen, sich vom Geschäft in Spanien zu trennen, aber auch in Frankreich sollen Stellen abgebaut werden. Zukünftig möchte sich T-Systems neben dem Outsourcing-Geschäft, das weiterhin als zweites Standbein beibehalten werden soll, stärker digitalen Geschäftsfeldern, wie Cloud-Services und Plattformen, widmen.
Von diesen verspreche sich sich Reinhard Clemens, seines Zeichens Geschäftsführer von T-Systems, gleich zweistellige Gewinnmargen.