GeForce GTX 780 Ti SLI vs. Radeon R9 290(X) CF: Das Multi-GPU-Duell
Einleitung
Erst vergangene Woche haben wir einen Überblick über die wichtigsten Grafikkarten des Jahres 2013 gegeben – inklusive einer Kaufberatung durch alle Preisklassen. Dabei haben wir uns allerdings auf Single-GPU-Systeme beschränkt. Dem Regelfall in deutschen Haushalten.
Dieser Artikel widmet sich den mit dem Massenmarkt inkompatiblen aber stets von Massen beäugten Multi-GPU-Systemen, die im kleinen Kreise der Enthusiasten weiterhin auf große Resonanz stoßen. Zu diesem Zweck haben wir uns die neuen High-End-Grafikkarten Radeon R9 290, Radeon R9 290X und GeForce GTX 780 Ti geschnappt und im CrossFire- beziehungsweise SLI-Modus gegeneinander antreten lassen.
Wir wollen uns an dieser Stelle bei Alternate, Sapphire und Zotac bedanken, die uns für diesen Artikeln mit leihweise jeweils einer zweiten Grafikkarte ausgeholfen haben.
Die Testkandidaten
Die beiden Hawaii-Grafikkarten von AMD gibt es aktuell (noch) ausschließlich im Referenzdesign, während sich von der GeForce GTX 780 Ti bereits zahlreiche Modelle mit modifizierten Kühlsystemen im Handel zeigen. Wir testen alle drei Modelle im Referenzdesign.
Von den zwei „Radeon R9 290“-Karten stammt eine von AMD selbst und die andere von Sapphire. Optisch und technisch sind die Karten identisch.
Bei der Radeon R9 290X kommt erneut ein Exemplar von AMD, das andere stammt dagegen von XFX. Anders als bei der Sapphire-Karte kommt der Vertreter der langsameren Version direkt vom Online-Händler Alternate. Auch hier gibt es weder optische, noch technische Unterschiede zur AMD-Karte.
Von den zwei GeForce-GTX-780-Ti-Karten hat uns eine Nvidia zur Verfügung gestellt, während das zweite Exemplar aus dem Hause Zotac stammt. Da dieses dem Referenzdesign entspricht, gibt es auch dort keine Unterschiede zum Nvidia-Modell.
XDMA - AMDs neues CrossFire
Die Radeon R9 290 und die Radeon R9 290X auf Basis der Hawaii-GPU sind die ersten beiden Grafikkarten, die im Multi-GPU-Betrieb keine separate Verbindung in Form einer so genannten Brücke benötigen, um die volle Geschwindigkeit zu erreichen. AMD nennt dies „XDMA“ (X= CrossFire, DMA= Direct Memory Access). Handfeste Details verraten möchte Hersteller dazu allerdings nicht.
Bekannt ist nach dem aktuellen Stand, dass die beiden Hawaii-GPUs direkt miteinander kommunizieren können, ohne erst einen Umweg gehen zu müssen. Wenn bis jetzt eine PCIe-Grafikkarte ohne CrossFire/SLI-Abkürzung mit einem anderen kommunizieren wollte, wurden die Daten erst zur CPU geschickt und jene sendete sie dann an den Speicher. Daraufhin wurden die Daten erneut zurück zur CPU gesendet und erst dann zur Ziel-PCIe-Grafikkarte. Der Umweg über die CPU und den Systemspeicher entfällt bei XDMA – ohne physische Brücke.
Dass die zusätzliche Last auf dem PCIe-Bus, die sonst über die Brücken läuft, sich negativ auswirkt, ist laut AMD nicht der Fall. Bis hin zu vier Grafikkarten bei einer PCIe-x8-Anbindung der zweiten Generation soll die volle Leistungsfähigkeit des Gespanns gewährleistet werden.
Als Nebeneffekt sind die Radeon R9 290 und die Radeon R9 290X die ersten AMD-Grafikkarten, die unabhängig von der Auflösung gegen Mikroruckler vorgehen können. Alle anderen AMD-Karten können dies aktuell nur bis maximal 2.560 × 1.600.