LG G Pad 8.3 im Test: Ein Tablet fast wie ein großes G2
4/5Kamera & Multimedia
Auch wenn ein Tablets primär nicht für für Fotografie gedacht sind, hat LG seinem G Pad zwei Kameras spendiert. Die Frontkamera löst mit 1,3 Megapixel auf, die Hauptkamera auf der Rückseite bietet eine Auflösung von 5 Megapixel für Bilder und eine maximale Videoauflösung von 1.920 × 1.080 Bildpunkten (Full HD).
Die geschossenen Fotos fallen Tablet-typisch nicht überzeugend aus: Die Farben wirken verwaschen und blass, insbesondere bei schlechteren Lichtverhältnissen. Zusätzlich geht ein Großteil der Details verloren. Dadurch wirken gerade weiter entfernte Objekte unscharf, denn auch in puncto Tiefenschärfe können die Ergebnisse nicht begeistern. Da ein Tablet allerdings eher für Videotelefonie über die Frontkamera und weniger für ambitionierte Fotoaufnahmen verwendet wird, reicht die Kamera für einen Schnappschuss auf die Schnelle.
Die Videos des G Pad hinterlassen hingegen einen besseren Eindruck. Die Aufnahme erfolgt in Full-HD-Auflösung bei 30 Bildern pro Sekunde. Anders als bei den Bildern wirken die Farben kräftiger und echter, zudem wirken die bewegten Bilder ausreichend scharf. Das Rauschen ist verhältnismäßig gering, so dass sich auch ruhige Aufnahmen bewerkstelligen lassen. Die Videoaufnahmen erreichen nicht den Detailgrad oder die Qualität von Smartphones mit hochwertigeren Kameras, sie genügen allerdings für kleinere Mitschnitte.
Gespeichert werden die Bilder entweder auf dem 16 Gigabyte großen internen Speicher, von dem nach der Inbetriebnahme etwa 11 Gigabyte frei bleiben, oder optional auf einer microSD-Karte mit bis zu weiteren 64 Gigabyte. Dies ist ein großer Vorteil für Nutzer mit vielen Multimedia-Inhalten, die die hohe Auflösung des Tablets durch Filme oder Serien voll ausnutzen möchten.
Auf der Rückseite hat LG Stereolautsprecher platziert. Diese sind vergleichsweise laut und wirken damit dem Nachteil entgegen, dass sie auf der Rückseite angebracht sind und damit der Klang nicht in voller Klarheit nach vorne gelangt. Die reine Lautstärke des Tablets weiß zu überzeugen, allerdings klingen die Lautsprecher gerade bei höherem Pegel blechern und unnatürlich. Tiefe Töne verblassen gänzlich, was allerdings aufgrund der geringen Bauhöhe und des geringen Volumens schwer umzusetzen ist. Dass sich eine dünne Bauweise und gute Lautsprecher aber nicht ausschlißen müssen, zeigen die Amazon-Tablets Kindle Fire HDX und HDX 8.9.
Konnektivität
In puncto Konnektivität stattet LG das G Pad 8.3 abgesehen von einer Mobilfunkanbindung mit vielen gängigen Standards aus. Die WLAN-Verbindung gelingt mit dem LG G Pad nach 802.11a/b/g/n-Standard, der aktuellere ac-Standard hat keinen Einzug gefunden. Bluetooth ist ebenso an Bord und kommt in Version 4.0 zum Einsatz. Neben GPS steht Käufern überdies auch ein MHL-fähiger Mico-USB-Port und Miracast für die drahtlose Übertragund von Inhalten zur Verfügung.
Während unseres Testzeitraums kam es zu keinerlei Problemen mit jeglicher Verbindungsart. Die WLAN-Verbindung war auch über mehrere Zimmer hinweg stabil und zügig. Das GPS ermöglichte trotz fehlender Ortungshilfen eine schnelle Positionsbestimmung. Bluetooth-Verbindungen wurden schnell aufgebaut und arbeiteten während der Datenübertragung frei von Fehlern.
Eine Besonderheit des LG G Pad 8.3 ist zudem die Möglichkeit, das Tablet dank eingebautem Infrarot als Universalfernbedienung für Heimkino-Anlagen, Blu-ray-Player oder Fernseher zu verwenden. Der Hersteller liefert eine enorm lange Liste an vordefinierten Profilen für die genannten Gerätschaften, wodurch sich in der Regel in wenigen Schritten eine funktionstüchtige Verbindung herstellen lässt. Wie schon das G2 ersetzt aber auch das G Pad 8.3 nicht alle Funktionen der klassischen Fernbedienungen.
Laufzeiten
LG spendiert dem G Pad 8.3 einen 4.600 mAh messenden Akku, um das hochauflösende Display und den Snapdragon 600 ausreichend lange zu versorgen. In unserem Video-Dauertest erreichte das Tablet bei einer Helligkeit von 200 cd/m² eine Laufzeit von 5:19 Stunden, womit es sich fast dem gesamten Feld geschlagen geben muss. Auch im Peacekeeper-Benchmark, der dauerhaftes Surfen im Internet anhand von HTML5- und JavaScript-Tests simuliert, erreicht das G Pad bei einer Helligkeit von 200 cd/m² lediglich eine Laufzeit von 4:33 Stunden.
Die Ergebnisse spiegeln sich im Alltag wider, wo mit einem Mix aus Browser, Spielen, Apps und Videos nach etwa sechs bis sechseinhalb Stunden die Lichter ausgehen. Wird die zugegebenermaßen intensive Nutzung zurückgefahren und die automatische Helligkeitsregelung genutzt, hält das G Pad etwa zwei Stunden länger durch. Das Nexus 7 oder auch Apples iPads machen im Alltag die deutlich bessere Figur.