Mesa 10.0 mit Unterstützung für OpenGL 3.3
Am Wochenende gab Entwickler Ian Romanick in einer knapp gehaltenen E-Mail die sofortige Verfügbarkeit der freien Grafikbibliothek Mesa 3D in Version 10.0 bekannt. Die neue Version integriert OpenGL 3.3 sowie GLGS 3.30 und erhöht die Geschwindigkeit der Bibliothek insgesamt.
Mesa 3D wird auf freien Betriebssystemen wie Linux, BSD, Haiku und anderen eingesetzt, um OpenGL-Funktionalität zu gewährleisten. Es stellt die freie Implementation des OpenGL-API, die in den proprietären Grafiktreibern umgesetzt ist, dar. Version 10.0 der Bibliothek ist ein „Development Release“, wer auf Stabilität und Verlässlichkeit angewiesen ist, sollte auf Version 10.1 oder folgende warten. Mesa 3D steht unter der MIT-Lizenz.
Zu den Neuerungen der Version 10.0 zählt die komplette Unterstützung von OpenGL 3.2 und 3.3. sowie GLGS 3.30. Allerdings macht derzeit nur Intels DRI-Treiber der Plattformen Ivy Bridge und Haswell Gebrauch von den gesamten Möglichkeiten, Nouveau als freier Treiber für Nvidia-Karten steht noch bei OpenGL 3.1 während der RadeonSI-Gallium3D-Treiber 3.2 fast vollständig unterstützt. Bei Intel soll insbesondere der Haswell-Treiber eine merkliche Beschleunigung erfahren haben. Zudem soll der Freedreno-Treiber für Adreno-GPUs in Qualcomms Snapdragon-SoCs besser unterstützt werden. Der Gallium-Software-Randerizer LLVMpipe steht offiziell noch bei OpenGL 2.1, jedoch ist die Integration der Funktionen von OpenGL 3.0 fast abgeschlossen.
Mesa 10.0 macht auch Fortschritte bei der Umsetzung von OpenGL 4.0, indem nun vier weitere Funktionen umgesetzt werden. Eine vollständige Implementation von Version 4.0 wird jedoch frühestens mit Version 11.0 für den Herbst 2014 erwartet. Auf Betriebssystemebene wurde die Unterstützung für Haiku und die BSD-Varianten verbessert. Spiele, die unter Steam für Linux laufen sollen ebenfalls von den Neuerungen von Mesa 10.0 profitieren.
Mesa 10.0 kann auf der Webseite des Freedesktop-Projekts heruntergeladen werden. Die Release Notes finden sich derzeit nur im Mesa-Paket im Verzeichnis docs/relnotes, sollten aber bald auch auf der Webseite des Projekts verfügbar sein.