Schwarmfinanzierung für ArkOS geglückt
Die Schwarmfinanzierung für das Raspberry-Pi-Projekt ArkOS ist geglückt. Anstatt der anvisierten 45.000 US-Dollar, mit denen der in Kanada lebende Student Jacob Cook ein Jahr an seinem Projekt arbeiten will, erreichte er über 50.000 US-Dollar.
Die Kampagne, für die der 23-jährige Student seine eigene Crowdfunding-Software schrieb, endet morgen, hat ihr Ziel aber bereits vor vier Tagen erreicht. Wie das Magazin Spiegel Online, das den Entwickler interviewt hat, heute berichtet, sei nach der Abschaltung des Google Readers die Idee entstanden, sich nicht mehr auf die Dienste der großen Internet-Unternehmen verlassen zu wollen. Kostenlose Softwareangebote, die nicht anderweitig profitabel sind, werden oft unabhängig von der Menge an Nutzern einfach abgeschaltet. Der NSA-Skandal hat die Entwicklung der Software, die mittlerweile in einer Beta-Version vorliegt, dann weiter beschleunigt. Die Schwarmfinanzierung des Projekts hat weltweit viel Interesse in den Medien geweckt und die Zahl der Entwickler, die Module zu dem Projekt beitragen wollen, erheblich erhöht.
ArkOs möchte möglichst viele Cloud-Dienste für jedermann vorkonfiguriert anbieten, sodass der Anwender möglichst wenig über die dahinter liegende Technik lernen muss, wenn er das nicht möchte. Dabei ist der Raspberry Pi nur die erste Station, als nächstes soll die ARMv7-Plattform unterstützt werden. Spiegel Online berichtet: „Um den Aufwand für die Nutzer in Grenzen zu halten, bietet Cook sein arkOS für verschiedene Plattformen an. Zum einen gibt es das Software-Paket für Macs und Linux-Computer. Aber auch eine speziell auf den Mini-Computer Raspberry Pi zugeschnittene Version gibt es.“ Diese Aussage ist leicht missverständlich. Der Installer, der ArkOS auf eine SD-Karte installiert, existiert derzeit für Linux und Mac OS, eine Windows-Version ist geplant. ArkOS selbst läuft aber derzeit nur auf dem Raspberry Pi.
Zunächst soll die Basis, die ein in Python realisiertes Grundmodul namens Genesis bildet, stabilisiert und um weitere Module erweitert werden. Dazu zählt unter anderem ein Mailserver auf der Basis von Postfix und Dovecot. Vorkonfigurierte Plugins für Nginx, Wordpress, Owncloud und Samba sind unter anderem bereits einsatzfähig. Wer ein wenig Python beherrscht, kann auch relativ einfach eigene Module erstellen und einbinden. Versionen für x86-CPUs sind nicht auszuschließen, wenn die vorhandene Software als stabil angesehen wird.
Nachdem das Ziel der Kampagne erreicht war, hat Cook als zusätzliche Ziele ein Hackathon in New York und in Europa angedacht. Eine fertige ArkBox ist eine weitere Idee, um es für technisch nicht versierte Anwender noch einfacher zu machen, ihre benötigten Dienste selbst zu hosten. Zudem soll ArkOS Connect mit der darunterliegenden Software DelugeDNS weiter ausgebaut werden. Die im Projekt entwickelte Software ist Open Source und soll es auch immer bleiben. Als Lizenz kommt die GPL zur Anwendung. Das Projekt ist auf GitHub gehostet.