Fotografie: Das leisten Smartphone-Kameras
6/7Bildstabilisator
Gemäß Faustregel darf die Belichtungszeit nicht länger als der Kehrwert der Brennweite sein, andernfalls würde das Bild durch Bewegungen des Fotografen verwackeln. Praktisch bedeutet das, dass die Belichtungszeit bei einer Brennweite von 50 mm nicht länger als 1/50 Sekunde sein sollte. Um dennoch längere Belichtungszeiten aus der Hand zu ermöglichen, kommen sogenannte Bildstabilisatoren zum Einsatz, die der Verwacklungsunschärfe trotz kritischer Belichtungszeiten entgegenwirken sollen.
Auf eine einheitliche Empfindlichkeit aller Kandidaten wurde für diesen Test nicht geachtet, da bei den meisten Geräten nur über sie die entsprechenden Belichtungszeiten realisiert werden können.
Und in der Tat, bei allen Kandidaten sind Belichtungszeiten bis zu 1/4 Sekunde aus der Hand weitestgehend problemlos möglich, obwohl die Brennweite der Geräte zwischen 24 und 28 mm liegt und die kritische Belichtungszeit um gute drei Blendenstufen überschritten wurde. Demzufolge ist auf allen Bildern die Schrift der Glocke klar und deutlich zu lesen.
Nokia Lumia 1020 | Samsung Galaxy S4 Zoom | Sony Xperia Z1 | Sony DSC-HX50 | Sony SmartShot DSC-QX100 | |
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1/15 Sekunde | |||||
1/8 Sekunde | – | ||||
1/4 Sekunde | – |
Dynamikumfang
Eine weitere Aussage über die Qualität des Sensors kann über den Dynamikumfang getätigt werden, der – vereinfacht gesagt – den maximalen Umfang an Licht, das vom Kamerasensor aufgezeichnet werden kann, beschreibt. Dabei gibt es bei jedem Sensor unterschiedliche Grenzen sowohl nach unten (wenig Licht) als auch nach oben (viel Licht). Ab diesen Grenzen kann der Sensor die Lichtmengen nicht mehr voneinander unterscheiden kann. In der Praxis sind diese Bereiche auf dem fertigen Foto dann unter- beziehungsweise überbelichtet. In der Theorie beschreibt der Quotient aus den beiden Grenzen den Dynamikumfang.
Um den Dynamikumfang der Kameras miteinander vergleichen zu können, haben wir uns für einen einfachen und praxisnahen Test entschieden. Bei diesigem Wetter wurde die tiefstehende Sonne (viel Licht) durch ein Fenster aus einem relativ dunklen Raum (wenig Licht) fotografiert. Dieses simple Motiv genügt für eine Prognose über den Dynamikumfang unserer Testprobanden.
Anhand der Aufnahmen lässt sich zunächst keine signifikante Differenz unter den Smartphones ausmachen, wobei in diesem Fall das Samsung Galaxy S4 Zoom am ehesten mit der Sony Cybershot DSC-HX50 konkurriert. Einzig das Sony Xperia Z1 schwächelt ein wenig und zeigt einen circa 2/3 Blendenstufen geringeren Dynamikumfang. Die Kompaktkamera hinterlässt insgesamt aber die beste Figur (unter anderen an der deutlich sichtbaren Sonne zu erkennen) und erkämpft sich einen kleinen Vorteil durch schätzungsweise 1/3 bis 2/3 Blendenstufen.