Taiwans Wettbewerbshüter verhängen Geldstrafe gegen Apple
Die Fair Trade Commission in Taiwan hat Apple zu einer Geldstrafe von 20 Mio. New Taiwan Dollar (rund 500.000 Euro) verurteilt. Apple wird vorgeworfen, Einfluss auf die Preisgestaltung dreier taiwanischer Netzbetreiber genommen und damit gegen Paragraf 18 des Wettbewerbsgesetzes verstoßen zu haben.
So haben die Untersuchungen ergeben, dass die Mobilfunkanbieter Chunghwa Telecom, Far Eaststone Telecommunications und Taiwan Mobile bei neuen iPhone-Modellen Preisvorstellungen für subventionierte Geräte bei Apple zur Genehmigung vorgelegt hätten. Apple habe darüber hinaus Preise für iPhone-Verträge und die Höhe der Subvention durch die Netzbetreiber ändern lassen.
Damit nehme Apple den Anbietern „die Freiheit, auf Grundlage der Wettbewerbslage und Marktstrukturen, den Verkaufspreis selbst zu bestimmen“, schreibt die Fair Trade Commission in der Begründung. Neben der Geldstrafe wurde Apple dazu aufgefordert, jene Geschäftspraktiken mit sofortiger Wirkung zu unterlassen. Wenn das Unternehmen der Aufforderung nicht nachkommt, kann laut dem Wall Street Journal eine zusätzliche Geldstrafe von 50 Millionen taiwanischen Dollar (rund 1,2 Millionen Euro) verhängt werden. Apple kann gegen die Entscheidung der taiwanischen Behörde Berufung einlegen – der Konzern habe sich zu dem Urteil jedoch noch nicht geäußert.
Dies ist nicht das erste Mal, dass Wettbewerbshüter die Verträge von Apple mit Mobilfunkanbietern untersuchen: So wurde beispielsweise im März dieses Jahres bekannt, dass auch die Europäische Kommission die iPhone-Vertriebsgeschäfte unter die Lupe nimmt. Dabei gehe es unter anderem darum, ob Apple Mindestbestellmengen festschreibe. Durch die Vorgaben würden die Netzbetreiber zudem dazu verleitet, große Teile ihrer Marketingbudgets für das Apple-Smartphone aufzuwenden, für Produkte der Konkurrenz bliebe so nur vergleichsweise wenig übrig. Entsprechende Ergebnisse wurden von der Europäischen Kommission bisher jedoch noch nicht veröffentlicht.