Team Group Dark L3 240 GB SSD im Test: Einstiegs-SSD mit Phison-Controller
2/4Neuzustand und Leistungsabfall
Um den Leistungsabfall der Solid State Drives zu überprüfen, haben wir sie im fabrikneuen Zustand, im normalen Zustand (siehe Testsystem und -methodik im Anhang) und nach hoher Belastung mit nur wenig freiem Speicherplatz mit AS SSD getestet.
Fabrikzustand | Normal | Stark genutzt | |
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Sequenzielles Lesen | 513,33 MB/s | 512,71 MB/s | 499,71 MB/s |
Sequenzielles Schreiben | 386,98 MB/s | 385,68 MB/s | 340,96 MB/s |
4K Lesen | 27,94 MB/s | 27,33 MB/s | 27,39 MB/s |
4K Schreiben | 61,02 MB/s | 58,47 MB/s | 54,68 MB/s |
4K 64 Lesen | 158,64 MB/s | 158,26 MB/s | 156,86 MB/s |
4K 64 Schreiben | 215,39 MB/s | 216,14 MB/s | 193,61 MB/s |
Zugriffszeit Lesen | 0,070 ms | 0,082 ms | 0,171 ms |
Zugriffszeit Schreiben | 0,057 ms | 0,060 ms | 0,072 ms |
Die Garbage Collection des Phison-Controllers arbeitet mit etwas Leerlaufzeit gut und bringt die Leistung wieder auf sehr konstante Werte. Direkt nach der Torturbehandlung ist hingegen ein deutlicher Einbruch festzustellen gewesen, die Schreibrate sank zeitweise auf rund 27 MB/s.
Synthetische Benchmarks
Iometer
Zur Messung der maximalen sequenziellen Transferraten verwenden wir das ursprünglich von Intel entwickelte Programm Iometer. Gemessen wird mit einer Warteschlangentiefe von 3 und über das ganze Laufwerk.
Beim Lesen erreicht die Dark L3 problemlos die beworbenen Werte, beim Schreiben wird die 500-MB/s-Marke allerdings deutlich verfehlt, wie wir gleich auch in AS-SSD sehen werden. Zumindest ein kurzer Test mit ATTO brachte aber tatsächlich ein Ergebnis jenseits der 500 MB/s.
AS SSD Benchmark
Der AS-SSD-Benchmark ist das Werk eines deutschen Programmierers. Er betrachtet wie der CrystalDiskMark verschiedene Leistungsaspekte von SSDs und Festplatten, gibt aber statt der maximal erreichten Werte den Durchschnitt aus mehreren Durchgängen an, wodurch die Ergebnisse eher der Realität entsprechen.
Von den beworbenen 500 MB/s beim Schreiben ist die Dark L3 auch in AS SSD deutlich entfernt und schafft es nicht einmal über 400 MB/s. Das ist zwar noch immer mehr, als eine SandForce-SSD der zweiten Generation oder auch eine gleich große Crucial M500 schafft, doch weit entfernt von den beworbenen Werten. Zufällige Lese- und Schreibzugriffe werden bei kurzer Warteschlange relativ zügig abgearbeitet, bei zunehmend parallelen Zugriffen geht dem Phison-Controller dann aber insbesondere beim Lesen die Luft aus.
Der „4K_64Thrd“ zeigt auf, wie gut die SSD mit zufälligen Zugriffen mit einer Größe von 4 KB umgehen kann, wenn sie mit einer Warteschlange von 64 Befehlen beziehungsweise Anfragen von der CPU konfrontiert wird. Hierbei spielt „Native Command Queuing“ (NCQ) eine zentrale Rolle, da damit die eigentlich zufällig über den Speicher verteilten Zugriffe per Software optimiert werden, um einen maximalen Durchsatz zu ermöglichen. Dies wird durch eine Überprüfung und Neuordnung der Befehlskette erreicht. An dieser Stelle sei jedoch darauf hingewiesen, dass eine Warteschlange von 64 Befehlen bei einer SSD in einem Konsumenten-PC ein unrealistisch hoher Wert ist. In der Regel ist die Länge der Warteschlange irgendwo zwischen 0 und 10, da aktuelle SSDs die Anfragen von der CPU sehr schnell abarbeiten können.
Da die synthetischen Benchmarks jedoch nur bedingt Aufschluss darüber geben, wie die Leistungsunterschiede in der Praxis aussehen, stellen wir die Laufwerke nun in praxisnäheren Anwendungen auf die Probe, die in Desktop-Umgebungen vorkommen.
Trace-Benchmarks
PCMark 7
Die Punktzahl im Speichersystem-Test des PCMark 7 ist eher enttäuschend, die Dark L3 erreicht die niedrigste Punktzahl aller von uns getesteten SSDs. Selbst die fast drei Jahre alte Crucial m4 erzielt noch ein höheres Ergebnis. Maßgebliche Schwäche ist dabei die Anwendungsleistung.
Der Datenträgertest des PCMark 7 von Futuremark gibt Dateizugriffsprotokolle wieder, die während des Ausführens verschiedener Anwendungen aufgezeichnet wurden und unter anderem Informationen zur Art der Zugriffe (sequenzielles und zufälliges Lesen und Schreiben) und zu den jeweiligen Dateigrößen enthalten. Zu diesem Zweck wurde die Aktivität aufgezeichnet, die bei einem Systemscan mit Windows Defender, beim Importieren von auf einem USB-Stick befindlichen Bildern in die Windows Live Photo Gallery, beim Bearbeiten von Videos, bei der Aufnahme und Wiedergabe von Videos im Windows Media Center, beim Importieren von Musikdateien in den Windows Media Player, beim Starten von Anwendungen sowie beim Spielen (WoW-Ladezeiten) auftrat. Es handelt sich also um Lasten, die dem Nutzer tagtäglich begegnen. Unabhängig von der Komprimierbarkeit der ursprünglichen Dateien, wurden die Testdaten laut Futuremark derart gestaltet, dass sie stets unkomprimierbar sind, da dies der Praxis am Nächsten komme. SandForce-SSDs könnten daher im Zweifel eher ein wenig schlechter wegkommen, als bei Messungen mit den Anwendungen selbst.