Acers CES-Highlights 2014 ausprobiert
Abseits großer Messehallen lud Acer im Hard Rock Hotel & Casino in Las Vegas zum Ausprobieren der CES-Highlights 2014 ein. Dazu zählen das Smartphone Liquid Z5, die Android-Tablets Iconia A1 und Iconia B1 sowie das Windows-8.1-Tablet Iconia W4 und das Chromebook C720P mit Touchscreen.
Das in Grau und Weiß erhältliche 5-Zoll-Smartphone Liquid Z5 fällt vor allem durch den „AcerRapid“ getauften Knopf unterhalb der rückseitigen Kamera auf. Bedienelemente auf der Rückseite stehen seit dem LG G2 auch bei anderen Herstellern hoch im Kurs. Über den Schalter lässt sich eine frei wählbare App oder die Kamera starten. Beim Testgerät war dies Google Play Music, das bei erneuter Betätigung von AcerRapid sogar das Abspielen der Musik selbst startet. Auf der Front fallen großflächige Gitter ober- und unterhalb des Displays auf, die Stereolautsprecher wie etwa beim HTC One max vermuten lassen. Erneut musste Google Play Music herhalten, um die Öffnungen anschließend dann aber doch nur als Mono-Ausführung zu entlarven. Der Klang kann für ein Gerät im niedrigen Preissegment aber durchaus überzeugen.
Die weitere Ausstattung besticht insbesondere durch die Dual-SIM-Unterstützung, die bei Acer-Smartphones mittlerweile als etabliert gilt. Das fünf Zoll große Display gefällt durch kräftige Farben, doch macht sich die niedrige Auflösung von 854 × 480 Pixeln negativ bemerkbar. Gemessen an der Diagonale sollte mehr möglich sein, doch steht hier der Preis von 169 Euro im Weg. Das Betriebssystem ist ein weitestgehend unverändertes Android 4.2, das um Homescreen-Oberflächen für verschiedene Altersgruppen mit entsprechender Größe von Symbolen sowie „AcerFloat“-Apps erweitert wird. Gemeint sind halbdurchsichtige Anwendungen im Fenstermodus, die mittlerweile gefühlt bei jedem Hersteller zu finden sind.
Tablets zeigte Acer mit 7, 7,9 und 8 Zoll Diagonale. Die neue Ausführung des Iconia B1 macht dabei den Anfang. Gegenüber der ersten Variante hat Acer insbesondere qualitativ nachgebessert. Das Gehäuse lässt sich weniger einfach eindrücken, sodass es nicht länger zu Verfärbungen des Displays durch Druck auf die Rückseite kommt. Der 1,3 Gigahertz schnelle Dual-Core-Prozessor von MediaTek hat aber auch Anfang 2014 mit Android zu kämpfen. Wie schon beim Liquid Z5 ist die Bedienung von kleinen Rucklern und längeren Ladezeiten geprägt. Mit 129 Euro fällt das Tablet aber noch einmal günstiger als das Smartphone aus.
Zügiger sind Interessenten mit dem Iconia A1 unterwegs. Der Intel Atom Z2560 fühlt sich auf Anhieb deutlich schneller an und erlaubte eine problemlose Navigation durch die Android-Oberfläche. Zudem gefällt das Tablet mit seinem Alugehäuse und einem deutlich besseren Display. Mit 1024 × 768 Bildpunkten erreicht Acer zwar auch hier nicht die kleine HD-Auflösung, doch sorgt das Seitenverhältnis von 4:3 für Abwechslung im ansonsten vom Format 16:9 geprägten Tablet-Segment. Des Weiteren fällt die IPS-Technik sofort mit hoher Darstellungsqualität und sehr guten Blickwinkeln ins Auge. Der Aufpreis zum Iconia B1 lohnt sich nach unserer Einschätzung in jedem Fall.
Mit 299 Euro deutlich teurer ist das auf ein vollwertiges Windows 8.1 setzende Iconia W4, das zudem mit einer Vollversion von Microsoft Office Home & Student 2013 ausgeliefert wird. Im Zusammenspiel mit der Kompatibilität zu herkömmlichen Desktop-Anwendungen ist das wichtigste für das Iconia W4 sprechende Argument. Zudem wandelt sich das Tablet durch USB-3.0-Buchse und HDMI-Ausgang zu einem Desktop-Ersatz für weniger anspruchsvolle Nutzer, die nur einen Monitor und keinen kompletten PC auf dem Schreibtisch stehen haben möchten. In diesem Szenario geht das Konzept des Iconia W4 auf. Als reines Tablet bewertet muss sich das Iconia W4 aber Geräten wie etwa dem aktuellen Google Nexus 7 geschlagen geben.
Das Chromebook C720P ist eine leichte Abwandlung des im Oktober vorgestellten C720. Verändert wurde vor allem der Bildschirm, der nun auch Eingaben über die Finger entgegen nimmt. Davon abgesehen schwingt das Pendel je nach Eigenschaft in Richtung mehr oder weniger Ausstattung bei gleichzeitig höherem Preis. Der Arbeitsspeicher ist nur noch zwei statt vier Gigabyte groß, die SSD wächst im Gegenzug aber von 16 auf 32 GB an. Durch den Touchscreen ist das C720P zudem einen Millimeter dicker und 100 Gramm schwerer als das normale Modell. Des Weiteren fällt die durchschnittliche Laufzeit von 8,5 auf 7,5 Stunden. Das vor allem durch das Betriebssystem Chrome OS geprägte C720P gefällt mit weitestgehend verwindungssteifem Gehäuse in mattem Weiß. Dies verleiht dem Gerät eine gewisse Hochwertigkeit die bei glänzendem Lack nicht gegeben wäre. Trotz mittlerweile zahlreicher Offline-Anwendungen im Chrome Web Store fällt die potenzielle Zielgruppe des C720P klein aus. Wer für Arbeit und Freizeit voll und ganz auf die Dienste von Google setzt, könnte mit dem C720P aber einen Alltagsbegleiter mit vergleichsweise langer Laufzeit finden.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass Acer mit den auf der CES 2014 gezeigten Produkten vor allem auf das niedrige Preissegment zielt und weniger Interessenten von High-End-Produkten anspricht. Im Mix aus Smartphone, Tablets und Chromebook hat uns das Iconia A1 am meisten überzeugen können. Die Verarbeitung fällt abgesehen von kleineren Makeln (Vorseriengerät) sehr gut aus, die Darstellungsqualität des IPS-Displays stimmt und der Atom-Prozessor arbeitet deutlich schneller als die MediaTek-SoCs.