EA bezahlt YouTube-Nutzer für Spiele-Marketing
Zwar hat sich Microsoft von den Vorwürfen der bezahlten Schleichwerbung für die Xbox One in YouTube-Beiträgen inzwischen distanziert, für Wirbel sorgte der Bericht aber alle Male. Jetzt werden Informationen über ein verstecktes Werbeprogramm seitens Electronic Arts (EA) bekannt.
Im Rahmen des Ronku-Programms zahlt EA populären YouTube-Nutzern offenbar Geld, damit diese dabei helfen, EA-Titel zur Markteinführung über die Videoplattform populär zu machen. Im NeoGAF-Forum wurden ausführliche Informationen zu diesem Programm publiziert. Demnach erhielten teilnehmende Spieler, die Video-Material zu Spielen wie „Battlefield 4“, „Need For Speed Rivals“ oder „FIFA 14“ auf YouTube bereitstellten unter gewissen Bedingungen von EA zehn bis fünfzehn US-Dollar pro 1.000 Videoabrufen.
Laut den Informationen soll EA beim im Herbst erschienenen Action-Blockbuster „Battlefield 4“ zehn US-Dollar für 1.000 Views bezahlt haben, sodass ein Spieler bei einer festgelegten Obergrenze von 20 Millionen Views theoretisch bis zu 200.000 US-Dollar mit seinem „Werbevideo“ hätte verdienen können.
Wie den abgebildeten „Video Guidelines“ zu entnehmen ist, schreibt EA dabei gewisse Bedingungen für die Inhalte der Videos vor. So werden zum einen Szenarien beschrieben, die enthalten sein sollen und Features genannt, auf welche im Video hingewiesen werden sollte. Wenig überraschend soll Fehlern im Spiel möglichst wenig Beachtung geschenkt werden und diese schon gar nicht in den Vordergrund gerückt werden.
Über die Vereinbarungen im Rahmen des Ronku-Programms müssen Teilnehmer offenbar Stillschweigen bewahren, was Teil der Richtlinien sei. Dies würde auch erklären, warum erst jetzt Details darüber bekannt werden.
In einer Stellungnahme gegenüber The Verge erklärte ein EA-Unternehmenssprecher, dass es sich bei Ronku um ein Programm handele, bei welchem „einige Fans für ihre über unsere Spiele erstellten und geteilten YouTube-Videos entlohnt werden“. Die Teilnehmer müssten zudem die FTC-Richtlinien befolgen und gesponserte Inhalte markieren. Die Authentizität der veröffentlichten Details zu den Bedingungen des Programms wurde weder dementiert noch bestätigt.
Tatsächlich gibt es Beispiele für Videos, bei denen Nutzer auf die Zusammenarbeit mit EA hinweisen. Jedoch gebe es laut Ars Technica „viele andere Videos“, in denen dies nicht der Fall ist, die aber trotzdem spezifische Merkmale der Werbekampagne enthalten. Eines dieser Merkmale seien in der Videobeschreibung enthaltene Links (Beispiel) zu Social-Media-Kampagnen von EA für die betreffenden Spiele. Solche Links sind in dem auf NeoGAF veröffentlichten Material als Bedingung enthalten.