Indiegogo erhält 40 Mio. US-Dollar Finanzspritze
Bei Crowdfunding kommt vielen zunächst Kickstarter in den Sinn, doch mit Indiegogo gibt es eine weitere, obgleich nicht ganz so populäre Online-Plattform zur Schwarmfinanzierung eigener Projekte. Mit einer ordentlichen Finanzspritze soll Indiegogo weiter expandieren.
In einer Finanzierungsrunde wurde beschlossen, dass das Unternehmen 40 Millionen US-Dollar Risikokapital erhalten wird, berichtet die New York Times. Als Investoren werden IVP und Kleiner Perkins genannt. Indiegogo erklärte, dass das Kapital für weiteres Personal, die globale Expansion sowie die „user experience“ genutzt werden soll.
Wir sind verpflichtet, Indiegogo zur weltweiten Funding-Maschine zu machen und Menschen weltweit Zugang zu Kapital zu verschaffen.
Slava Rubin, Gründer und CEO von Indiegogo
Um zum Marktführer Kickstarter aufzuschließen, ist es allerdings ein weiter Weg. Im Gegensatz zu Kickstarter liefert Indiegogo keine frei zugänglichen Statistiken zu den erzielten Einnahmen und Erfolgsquoten. Im Internet kursiert jedoch eine Studie, die Kickstarter mehr als deutlich in Front sieht. So sollen zum Zeitpunkt der Studie über Kickstarter mehr als 600 Millionen US-Dollar für erfolgreiche finanzierte Projekte zusammengekommen sein. Die ebenfalls 2008 gegründete Indiegogo-Plattform hätte es hingegen auf lediglich 99 Millionen US-Dollar gebracht, wobei diese Zahl inoffizieller Natur ist.
Indiegogo wird zudem eine deutlich schlechtere Erfolgsquote nachgesagt: The Verge ermittelte im Sommer des vergangenen Jahres, dass neun von zehn Projekten bei Indiegogo das anvisierte Finanzierungsziel nicht erreichten. Kickstarter wiederum hatte zuletzt eine Erfolgsquote von über 40 Prozent genannt.
Im Gegenzug bleiben einige populäre Indiegogo-Projekte zu erwähnen. Dazu zählt ohne Zweifel das Linux-Smartphone Ubuntu Edge für das über 12 Millionen US-Dollar gesammelt wurden, was die mit Abstand höchste Summe für ein Indiegogo-Projekt bedeutet und sogar den Kickstarter-Spitzenreiter übertrifft. Letzten Endes scheiterte die Kampagne jedoch, da das Ziel bei 32 Millionen Dollar gelegen hatte. Übermäßigen Erfolg feierte wiederum das Smart Home Security Device „Canary“, für das fast zwei Millionen US-Dollar zusammenkamen, obwohl lediglich 100.000 Dollar angepeilt waren. Ähnlich verlief es beim medizinischen Tricorder „Scanadu“ für den 1,66 Millionen Dollar gesammelt wurden.