Intels Prozessoren sind ab 2014 „konfliktfrei“
Intel CEO Brian Krzanich verkündete auf einer Keynote auf der CES in Las Vegas, ab 2014 seien alle Mikroprozessoren, die Intel baut, „konfliktfrei“. Das bedeutet, die Herkunft bestimmter Mineralien zur Herstellung der Chips ist bekannt, sie stammen nachweislich nicht aus Krisenregionen.
In Arfrika finanzieren sich seit Jahrzehnten kriegerische Konflikte nicht nur über die Erlöse aus den sogenannten Blutdiamanten sondern ebenso aus dem Abbau teils seltener Mineralien wie Wolfram, Gold, Kassiterit und Coltan. Die Minen werden von Milizen kontrolliert und ausgebeutet, die Arbeiter wie Sklaven gehalten und unter primitivsten Sicherheitsvorkehrungen in die Minen gezwungen. Gegen den Einsatz solcher Konflikt-Mineralien wendet sich auch das Projekt Fairphone aus den Niederlanden, deren erstes Smartphone gerade ausgeliefert wird.
CEO Krzanich erläutert, Intel habe über vier Jahre Arbeit investiert um jetzt sagen zu können, alle verbrauchten Mineralien für Intel Mikroprozessoren sind ab 2014 rückverfolgbar von der Mine bis zur Schmelze. „Es gab hier keine einfache Lösung“, so Krzanich, „unsere Industrie ist auf diese Mineralien angewiesen, sie sind sehr wichtig, aber nicht so wichtig wie Menschenleben“.
Intel ist damit das erste große Technologieunternehmen, das unverdächtige Mineralien verwendet. Ganz so altruistisch wie es der PR-Auftritt von Krzanich vermuten lässt, ist die Angelegenheit allerdings nicht. Die US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) hat im Jahr 2012 neuen Regeln zugestimmt, nach denen börsennotierte US-amerikanische Unternehmen deklarieren müssen, ob sie „konfliktbehaftete Mineralien“ aus Belize, dem Kongo oder Nigeria in ihrer Fertigung einsetzen.
Nach diesen neuen Regeln sind solche Unternehmen verpflichtet, „zumutbare Anstrengungen“ nachzuweisen um die Herkunft der verwendeten Mineralien zu bestimmen und dies der SEC sowie der Öffentlichkeit auf der Unternehmenswebseite anzuzeigen. Der erste Report dieser Art für das zurückliegende Jahr ist am 31. Mai 2014 fällig.