Neue Acht-Modul-Opteron „Warsaw“ bei Händlern gelistet
Auf Basis der aktuellen AMD-Server-Plattform in der High-End-Familie Opteron 6300 kündigen sich die nächsten Modelle an. Dort kommt jedoch wie zur Einführung im November 2012 auch im Jahr 2014 noch einmal die „Piledriver“-Architektur zum Einsatz, wenn auf „Abu Dhabi“ die Modellreihe „Warsaw“ folgt.
Im letzten Sommer hatte AMD angekündigt, dass die neuen Opteron 6300 auf Basis der „Warsaw“-Familie im ersten Quartal 2014 in den Markt entlassen werden sollen. Passend dazu gibt es jetzt die ersten Einträge bei Händlern, die zwei Modelle mit sechs bzw. acht Modulen und 12/16 Threads führen. Diese zeichnen sich durch eine angepasste TDP von 99 Watt aus. Bisher waren 115 Watt in dieser Klasse die Regel. AMD hatte im letzten Sommer erklärt, dass die 2014er-Generation ein Plus von bis zu 20 Prozent bei der Betrachtung von Performance pro Watt gegenüber den aktuellen Piledriver-Modellen bieten wird. Dies würde die Änderung der TDP in eine kleinere Klasse erklären können.
An der Technik-Front gibt es bei den neuen Opteron sonst wenig zu vermelden. Nach wie vor kommt bei den 32-nm-CPUs, die als Multi-Chip-Design entwickelt wurden, der Sockel G34 mit 1.944 Kontaktflächen zum Einsatz, in dem die Prozessoren mit sechs oder acht Modulen mit den Uralt-Chipsätzen vom Typ SR5650, SR5670, SR5690 sowie der 130-nm-Southbridge SP5100 zusammen arbeiten. Folglich gibt es auch 2014 kein USB 3.0, kein SATA mit 6 Gbit/s und die PCI-Express-Unterstützung bleibt ebenfalls beim Standard 2.0.
Wie es in AMDs Server-Segment dann weitergeht, ist bisher unbekannt. AMD selbst hat über das Jahr 2015 bisher keine Pläne für reinrassige Server-Prozessoren publiziert, der Fokus liegt voll auf APUs mit x86- sowie ARM-Kernen. Die im November 2013 im Rahmen einer Konferenz gezeigte Roadmap wurde später von AMD als falsch deklariert, das Quellvideo gelöscht. Dafür tauchte in jüngsten Support-Dokumenten eine neue Acht-Modul-Variante auf. Diese zeigen ein natives Design und keinen Multi-Chip-Prozessor, wie die aktuelle Opteron-Familie. Erstmals ist auch von PCIe-3.0-Unterstützung die Rede.
Gleichzeitig müsste, ausgehend von einer möglichen Verfügbarkeit im nächsten Jahr, direkt auch der Umstieg auf DDR4-Speicher erfolgen, der ab Mitte dieses Jahres im Server-Segment Einzug halten soll, damit AMD ein konkurrenzfähiges Produkt mit acht Modulen und 16 Threads auf den Markt bringen kann. Denn in wenigen Wochen werden Intels 15-Kern/30-Thread-CPUs mit dem Codenamen „Ivy Bridge-EX“ von der Stange gelassen, ab September dann die normalen Server-Modelle „Haswell-EP“ mit 14 Kernen/28 Threads und erstmaliger DDR4-Unterstützung gefolgt von stetigen Updates im Jahresrhythmus. Der Zeitpunkt für die Vorstellung des potentiellen High-End-Opteron dürfte deshalb eine gewichtige Rolle spielen, um im margenträchtigen Server-Geschäft wieder einen größeren Fußabdruck zu hinterlassen.