Nintendo fährt im Weihnachtsgeschäft Verluste ein

Jan-Frederik Timm
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Nintendo hat das 3. Quartal des Fiskaljahrs 2014, das am 31.12.2013 endete, mit einem Verlust abgeschlossen. Gegenüber dem Vorjahr um zwölf Prozent gefallene Umsätze ließen den Hersteller mit einem Minus von rund 4 Millionen Euro aus dem Weihnachtsgeschäft gehen. Für das Gesamtjahr weist Nintendo noch eine schwarze Null aus.

Insbesondere der Absatz der Spielekonsole Wii U blieb abermals hinter den Erwartungen zurück und habe sich „nicht vollständig erholt“, wie der Hersteller mitteilt. Mit 1,95 Millionen Konsolen konnte Nintendo zwar deutlich mehr Geräte als in den Quartalen zuvor absetzen. Das ursprüngliche Ziel, im Geschäftsjahr 2014 rund neun Millionen Wii U verkaufen zu können, wird der Konzern allerdings um bis zu sechs Millionen Geräte verfehlen.

Aufgrund großer Rabatte der Wii U in den USA und Europa verliert Nintendo auch weiterhin pro verkauftem Gerät Geld. Auf Seiten der Kosten sind insbesondere hohe Ausgaben im Marketing sowie für die Softwareentwicklung für die anhaltende Subventionierung der Hardware verantwortlich.

Die Anzahl abgesetzter Softwaretitel belief sich im letzten Quartal des Jahres 2013 auf 9,7 Millionen Titel für die Wii U und 8,4 Millionen Titel für die Wii. Mit fast 30 Millionen Einheiten wurde die mit Abstand meiste Software allerdings für den Nintendo 3DS verkauft.

Q1 2014 Q2 2014 Q3 2014
Nintendo Wii U
Hardware 0,16 0,30 1,95
Software 1,03 5,27 9,66
Nintendo Wii
Hardware 0,21 0,26 0,60
Software 3,67 11,23 8,37
Nintendo 3DS (3DS XL, 2DS)
Hardware 1,40 2,49 7,76
Software 11,01 16,37 29,87
Nintendo DS (DS Lite, DSi, DSi XL)
Hardware 0,06 0,04 0,01
Software 2,15 3,10 3,38
Alle Angaben in Millionen

Für das 4. Quartal des Fiskaljahres erwartet Nintendo saisonbedingt deutlich reduzierte Umsätze und einen „größeren operativen Verlust“, für das Gesamtjahr stellt der Konzern in der Konsequenz ebenfalls einen Verlust in Aussicht.

Die zur Halbjahresbilanz noch in Aussicht gestellte Dividende von 260 Yen pro Aktie (rund 1,80 Euro) hat Nintendo auf 100 Yen und damit auf das Vorjahresniveau reduziert. Am Ziel, zum Abschluss des Geschäftsjahres am 31. März 2014 eine Dividende auszuschütten, hält der Konzern somit fest. Die Botschaft: es wird auch wieder aufwärts gehen.

Auch auf die Führungskräfte von Nintendo wirkt sich das schlechte Quartalsergebnis aus. Denn auch wenn Präsident Satoru Iwata einen Rücktritt bereits ausgeschlossen hat, wird sein Gehalt ab Februar 2014 für fünf Monate um 50 Prozent gekürzt. Super-Mario-Erfinder Shigeru Miyamoto sieht sich mit einer Gehaltskürzung von 30 Prozent konfrontiert, während weiteren sieben Mitgliedern des Vorstands Gehaltskürzungen von 20 Prozent bevorstehen.

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