Plextor M6e PCIe SSD im Test: M.2-SSD im PCI-Express-Adapter

Parwez Farsan
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Plextor M6e PCIe SSD im Test: M.2-SSD im PCI-Express-Adapter

Einleitung

Frisch von der CES 2014 kommt Plextors neues SSD-Flaggschiff, die M6e PCI Express SSD, die die Speerspitze der neuen M6 Serie bildet und das „SATA-Limit“ überwinden soll.

Die M6e ist eine M.2-Karte, die in dieser Form in die wenigsten Desktop-Mainboards passt. Doch dank einer vom Hersteller mitgelieferten Adapter-Karte lässt sie sich auch in normalen PCI-Express-Slots betreiben.

Plextor M6e im Überblick

Basis der Plextor M6e ist ein Controller von Marvell, der in diesem Fall jedoch von sich aus PCI Express Gen2 x2 unterstützt, was theoretisch Datenraten von bis zu 1.000 MB/s abzüglich Protokoll-Overhead ermöglicht. Das Modell 88SS9183 „Brighton“ verfügt über zwei mit 400 MHz Taktfrequenz arbeitende Kerne und bindet die NAND-Flash-Chips über acht Speicherkanäle an.

Auch hier setzt Plextor auf bewährte Komponenten und verbaut Toggle-NAND von Toshiba, das im Zusammenspiel mit Controller, Firmware und ausgiebigen Tests jedes Laufwerks für eine hohe Zuverlässigkeit sorgen soll. Insgesamt acht NAND-Pakete befinden sich neben Controller und DRAM-Cache auf dem PCB der M.2-Karte.

Marvell 88SS9183 Controller
Marvell 88SS9183 Controller

Apropos M.2: Plextor kommt nicht umhin, die M6e inklusive eines PCI-Express-Adapters auszuliefern, mit dem sie sich in einem herkömmlichen Desktop-Mainboard mit PCI-Express-x4-, x8- oder x16-Steckplatz betreiben lässt. In der Regel verfügen Desktop-Mainboards noch nicht über M.2-Steckplätze oder stellen sei nur mit einer gedrosselten Anbindung bereit. Dabei sollten Käufer der M6e darauf achten, dass der genutzte PCIe-Slot direkt an den Prozessor und nicht an den Platform Controller Hub (PCH) angebunden ist, da sonst unnötig Leistung verschenkt wird. Drei in die Slot-Blende eingelassene LEDs informieren über Aktivität (gelb), wann eine Verbindung hergestellt wurde (grün) und ob das Laufwerk eingeschaltet ist (rot).

Das Interface mit zwei PCIe-Lanes ist allerdings nicht ganz unproblematisch, wie wir bereits bei der Asus RoG RAIDR Express gesehen haben. So unterstützen beispielsweise die „Sandy Bridge“-Prozessoren von Intel noch keine x2-Konfiguration, weshalb der PCIe-Controller des Prozessors in diesem Fall als Fallback auf eine Lane schaltet und die SSD ausbremst. Erst seit „Ivy Bridge“ beherrschen Intels Prozessoren auch PCIe x2, weshalb wir auch für den Test der M6e wieder den Prozessor des Testsystems ausgetauscht haben. Eins zu eins vergleichbar sind daher auch nur die Ergebnisse der RoG RAIDR Express, alle anderen SSDs profitieren insbesondere in den Anwendungstests von einer höheren CPU-Leistung.

DRAM-Cache von Nanya
DRAM-Cache von Nanya

Ansonsten lässt sich die Plextor M6e in jedem Mainboard mit PCI-Express-Schnittstelle betreiben und dank AHCI-Unterstützung ohne Treiber als Boot-Laufwerk verwenden. Der Nutzer hat dabei die Wahl zwischen der Legacy-BIOS-Unterstützung für ältere Systeme und dem schnelleren UEFI-Modus.

Die im Vergleich zu SATA-SSDs höhere Leistung wird bei einem Blick auf die Leistungsangaben von Plextor sichtbar: Bis zu 770 MB/s beim sequenziellen Lesen und bis zu 625 MB/s beim sequenziellen Schreiben verspricht das Unternehmen. Unser Testmuster mit 128 GB Speicherkapazität ist allerdings nur mit einer Schreibrate von bis zu 325 MB/s spezifiziert. Bei zufälligen Lese- und Schreibzugriffen sollen 96.000 bzw. 83.000 IOPS erreicht werden – die größeren Varianten sind wiederum etwas schneller.

Plextor M6 Serie
Modell M6S M6M M6e
Formfaktor 2,5 Zoll SATA mSATA-Karte M.2 80 mm (+ HHHL PCIe x4 Card)
Kapazitäten 128 GB, 256 GB, 512 GB
Controller Marvell 88SS9188 Marvell 88SS9183
DRAM-Cache 256 MB DDR3 (128 GB)
512 MB DDR3 (256 GB)
768 MB DDR3 (512 GB)
256 MB DDR3 (128 GB)
512 MB DDR3 (256 GB)
1 GB DDR3 (512 GB)
Flash-Speicher Toshiba 19 nm Toggle-MLC
seq. Lesen bis zu 520 MB/s bis zu 770 MB/s
seq. Schreiben bis zu 440 MB/s bis zu 335 MB/s (128 GB)
bis zu 580 MB/s (256 GB)
bis zu 625 MB/s (512 GB)
4K Random Read bis zu 94.000 IOPS bis zu 96.000 IOPS (128 GB)
105.000 IOPS
4K Random Write bis zu 80.000 IOPS bis zu 83.000 IOPS (128 GB)
100.000 IOPS
Funktionen NCQ, TRIM, SMART, Garbage Collection
Garantie 5 Jahre
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