Sammelklage gegen AMD eingeleitet
Die kalifornische Anwaltsfirma Robbins, Geller Rudman & Dowd LLP hat eine Sammelklage gegen AMD eingeleitet. Dem Chipentwickler wird vorgeworfen, falsche und missverständliche Angaben bezüglich der Erfolgsaussichten für die 2011 eingeführten „Llano“-Prozessoren gemacht zu haben. Anleger sollen für Verluste entschädigt werden.
Die in den USA initiierte Sammelklage betrifft den Zeitraum vom 27. Oktober 2011 bis zum 18. Oktober 2012. Zu Beginn dieses Zeitraums hatte die AMD-Aktie einen Wert von etwa 6 US-Dollar, am Ende lag das Wertpapier bei unter 2,50 US-Dollar. Die Klage behauptet, AMD habe zunächst von einem großen Interesse an den „Llano“-APUs gesprochen und einen hohen Absatz in Aussicht gestellt. Von einer „starken Postition“ und einem „Aufschwung“ für das Desktop-Geschäft 2012 sei die Rede gewesen. Dadurch habe AMD den Aktienkurs „künstlich aufgebläht“, wirft man dem Konzern vor.
Im September 2011 hatte AMD Probleme mit der 32-nm-Fertigung bestätigt und die Lieferprognosen für die „Llano“-Prozessoren gesenkt. Das im Oktober erstmals durch den neuen CEO Rory Read verkündete Quartalsergebnis fiel wiederum besser als erwartet aus und stimmte Anleger optimistisch. Unter Read folgten Entscheidungen zur Entlassung von fast zehn Prozent der Belegschaft sowie ein regelrechtes Wechselkarussell in den Führungsetagen. Von der Wirkung der Umstrukturierungsmaßnahmen waren Anleger offenbar überzeugt, denn obwohl im Januar 2012 nach dem positiven dritten Quartal 2011 wieder rote Zahlen vermeldet worden waren, stieg der Aktienkurs zum Jahresbeginn steil an und erreichte im März 2012 mit über 8 US-Dollar den Jahreshöchststand.
Im Sommer 2012 ging die Aktie jedoch auf Talfahrt, nachdem ein starker Umsatzrückgang im zweiten Quartal bekannt geworden war. Hinzu gesellten sich negative Prognosen für den gesamten PC-Markt. Nach einem verlustreichen dritten Quartal 2012 verkündete AMD am 18. Oktober 2012 die Entlassung von 15 Prozent der Mitarbeiter sowie Abschreibungen in Höhe von 100 Millionen US-Dollar für Inventarbestände, zu denen unter anderem nicht verkaufte „Llano“-APUs gehörten. Die Aktie gelangte Ende Oktober bei wenig mehr als 2 US-Dollar an.