SSDs mit 1,8 GByte/s: Ein neues Interface muss her
Zur CES 2014 zeigen mehrere Hersteller die ersten Adaptionen des im November vorgestellten LSI SandForce SF3700 mit einer Datentransferrate von bis zu 1.800 MByte pro Sekunde sowohl für Lese- als auch Schreibvorgänge. Das aktuelle Problem besteht jedoch darin, dass es außer dem PCI-Express-Slot kein passendes Interface gibt.
Der aktuelle SATA-Standard mit 6 Gbit/s grenzt die Transferleistung auf maximal 550 MByte/s ein, sodass die zur CES 2014 gezeigten 2,5-Zoll-SSDs mit neuem Controller am Interface verhungern und quasi keinen Mehrwert gegenüber den bisherigen Serien bieten. Im Gespräch unter anderem mit Kingston wurde deshalb schnell klar, dass entweder wie zu den Anfangszeiten Controller-Karten für den PCI-Express-Slot genutzt werden müssen, oder eben auf die schnelle Verfügbarkeit eines neuen Interfaces gesetzt werden muss. Dabei fällt natürlich der Begriff SATA Express, der als schneller Standard zügig im Markt hätte auftreten können, jedoch von Intel für das Jahr 2014 aus den Chipsätzen gestrichen wurde.
Intel ist bei derartigen Neuheiten aber ohnehin nicht von der schnellen Sorte, wie zuletzt beim USB-3.0- und auch SATA-6-Gbit/s-Standard unter Beweis gestellt, wo der Hersteller der Konkurrenz um Jahre hinterher hing. Zusätzliche Controller-Chips von Drittfirmen wie Renesas, ASMedia, Realtek & Co werden dafür sorgen, dass SATA Express trotzdem in diesem Jahr auf ersten Mainboards zum Einsatz kommen wird. Asus hatte kürzlich bereits eine erste Hauptplatine mit einem dieser SATA-Express-Zusatzchips angedeutet. Denn für eine PCI-Express-SSD-Lösung können sich nur die wenigsten Kunden begeistern, gaben mehrere Hersteller unter der Hand zu, weshalb die Produktvielfalt bei diesen Varianten auch in Zukunft sehr übersichtlich ausfallen wird.
Über die vier Lanes via PCI-Express-Slot oder auch SATA Express, die mit jeweils bis zu 2 GByte/s Transferleistung spezifiziert sind, liefert der SF3700-Controller mit den entsprechenden Geräten die versprochenen 1,8 GByte/s, wie Kingstons HyperX Predator mit 1.823 MByte/s im kleinen Benchmarktest vor Ort in Las Vegas unter Beweis stellen konnte.
Bis diese PCI-Express-Lösung und auch die angepassten 2,5-Zoll-SSDs im Handel stehen, wird noch eine Weile vergehen. Für die meisten Produkte wird von den Herstellern die zweite Jahreshälfte für die Markteinführung anvisiert, auch in der Hoffnung, dass sich einige Mainboardhersteller zur „Haswell Refresh“-Plattform im Sommer für die Unterstützung von SATA Express entscheiden.