AMD Radeon R9 R290(X) wegen fehlender Bauteile knapp
In den letzten Tagen wurde das Thema der mangelhaften Lieferbarkeit der High-End-Grafikkarten von AMD aus der R9-Serie erneut aufgegriffen. Von diversen taiwanischen Herstellern gibt es nun die Bestätigung, dass nicht das „Mining“ daran Schuld sei, sondern schlicht das Fehlen von wichtigen Bauteilen für die Karten selbst.
In der letzten Nacht bestätigte mit VisionTek ein weiterer AMD-Partner, dass wichtige Komponenten zur Fertigung der Radeon R9 fehlen, sodass zu wenige Karten gefertigt werden können und den Handel erreichen. Zuvor hatte die Webseite SweClockers unter Berufung auf gleich drei taiwanische Hersteller und mehrere Händler den Stein ins Rollen gebracht, dass die gesamte R9-Produktpalette mit den Modellen Radeon R9 280X, 290 und 290X aufgrund der fehlenden Bestände an wichtigen Bauteilen schwer zu bekommen ist. Zuvor wurden seitens einigen Medien die hohe Nachfrage aufgrund der Mining-Möglichkeiten mit den Karten als Problem ausgemacht, doch heißt es nun, dass die Nachfrage nicht ungewöhnlich hoch sei.
Demnach ist die Situation so angespannt wie seit Jahren nicht mehr. Es fehle sowohl an GPUs, die AMD bei TSMC bestellen muss, aber auch an weiteren notwendigen Bauteilen. Doch die Boardpartner sind nicht unschuldig, haben viele von ihnen vorab nur wenige Komponenten bestellt, da die Hysterie um fallende Verkäufe im PC-Geschäft um sich schlägt. Da die Baustellen nun an mehreren Fronten liegen, ist eine kurzfristige Änderung vorerst nicht in Sicht.
Dies ist nicht das erste Mal, dass AMDs Grafiklösungen trotz guter Leistung aufgrund von falschen Einschätzungen des Marktes seitens der beteiligten Firmen vorab ein echter Erfolg vergönnt wird. Populärstes Beispiel der jüngeren Vergangenheit war die Radeon HD 5870, die seinerzeit ein herausragendes Produkt zu relativ kleinem Preis war, ein halbes Jahr im Handel aber kaum erhältlich war. Auch damals wurden zu wenig Chips und Bauteile bestellt, erschwerend kam seinerzeit aber noch eine neue Fertigung bei TSMC hinzu.
So bleibt jetzt die Hoffnung, dass die Zeitspanne bis zur verbesserten Lieferbarkeit geringer ausfällt, denn die 28-nm-Fertigung bei TSMC ist mittlerweile vollends ausgereift, aber auch alle anderen Bauteile entsprechen keinem außergewöhnlichen Standard und sollten dementsprechend zügig zu bekommen sein.