Hintergründe zum antibakteriellen Gorilla Glass von Corning
Die Diskussion ist mittlerweile ein alter Hut: Ständige Smartphone-Nutzung sorgt dafür, dass sich allerlei Biomaterial und Bakterien auf den Geräten ansammeln. Corning hat darauf zur letzten CES mit einem antibakteriellen Glas reagiert. Wir haben es uns näher angesehen.
Wenn ein Chemiker mit Doktorgrad von Corning einem Sauberkeit bescheinigt, ist das schon ein Grund, stolz zu sein: Auf einen Verschmutzungsgrad von 80 von 1.000 kommt unser Smartphone – Glück gehabt. Das Gros der getesteten Displays weist laut unserem Gesprächspartner weitaus höhere Werte auf. Der MWC ist also für Corning ein wunderbares Beispiel dafür, weshalb ein antibakterielles Glas nötig ist.
Das „Antimicrobial Gorilla Glass“ soll über Silberionen Bakterien und Pilze eliminieren. Da das eingesetzte Silber nicht flüchtig ist, soll die antibakterielle Wirkung die gesamte Lebenszeit des Display-Glases anhalten und gesundheitlich unbedenklich sein. Unser Corning-Gesprächspartner sagte uns dazu konkreter, dass die Lebensdauer gerade mit Blick auf die häufigen Neukäufe von mobilen Geräten überhaupt kein Problem sei.
Was das neue Glas weiter von Konkurrenzprodukten unterscheiden soll, ist die Reinheit: Während vergleichbare Konkurrenzgläser milchig oder gar gelb wirken und damit die „user experience“ beeinträchtigen sollen, verspricht Corning trotz Silberionen gewohnt einwandfreie Gläser.
Dabei ist die antibakterielle Barriere theoretisch mit allen Gorilla-Glass-Versionen kompatibel. Zunächst soll sie aber nur für die aktuelle Version 3 implementiert werden. Eine Entwicklungsbaustelle ist derzeit noch die Verbindung mit Cornings nicht-reflektierendem Glas: Aktuell ist es technisch nur möglich, eine der beiden Vorteile in einem Glas zu vereinen.
Bei allen propagierten Vorteilen: Angekündigt wurde auch auf dem MWC noch kein Gerät, das auf das antibakterielles Glas setzt – ein Umstand, der sich laut Corning schon bald ändern wird.
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