Mozilla plant Werbung auf „Neuer Tab“-Seite in Firefox
Mozilla will die Einnahmen aus dem Firefox-Projekt auf eine breitere Basis stellen – und setzt dazu auf Werbung. Zukünftig sollen die Kacheln einer „Neuer Tab“-Seite bei neuen Nutzern des Browsers mit Inhalten von „ausgewählten Sponsoren“ bespielt werden.
Öffnet man in Firefox einen neuen Tab, werden derzeit je nach Einstellungen die am häufigsten besuchten Webseiten oder aber weiße Flächen angezeigt. Dies soll sich zukünftig zumindest für neue Nutzer ändern: Laut einem Blogeintrag von Mozilla-Manager Darren Herman werden im „Neuer Tab“-Fenster künftig neben Hinweisen zu Produkten „aus dem Firefox-Ökosystem“ auch Inhalte von „ausgewählten Sponsoren“ angezeigt. Außerdem sollen nach Standort sortierte, beliebte Webseiten über die Kacheln beworben werden.
Dies soll zumindest für frische Firefox-Installationen gelten, bei denen zunächst noch keine vielbesuchten Seiten existieren. Binnen eines Monats der Nutzung sollen die externen Inhalte dann Stück für Stück durch die Webseiten des Nutzers ersetzt werden. Inwiefern die Kacheln nach dieser Zeit noch mit Werbung bestückt werden, ist derzeit nicht ganz klar – Herman äußert sich dazu in seinem Blogpost nicht explizit, spricht aber primär von „neuen Nutzern“.
Verpackt wird die Öffnung des Open-Source-Browsers für Werbeinhalte von Herman als positiver Effekt für die Nutzer: Gerade Erstnutzer würden über die „Directory Tiles“ genannten und mit Drittinhalten bespielten Kacheln besser an die Hand genommen und hätten hierdurch einen Mehrwert durch für sie interessante Inhalte, schreibt Herman.
Faktisch geht es bei der Einführung aber ums Geld: Schon länger wird gemunkelt, dass sich Mozilla unabhängiger von Google machen möchte und nach neuen Kanälen sucht, um die Finanzierung zu diversifizieren. Dieses Ziel gehört zu den offiziellen Hauptaufgaben von Mozilla-Manager Herman, den das Unternehmen zu diesem Zweck aus der Werbewirtschaft abwarb. Die „Directory Tiles“ können dazu ein gutes Instrument sein, sofern die potentiellen Partner darauf anspringen – und die Nutzer diese Art der Werbung tolerieren.