Nvidia GeForce GTX 750 (Ti) „Maxwell“ im Test: Vier Grafikkarten im Vergleich
13/13Fazit
Nvidias „Maxwell“-Architektur hat die Feuerprobe bestanden. Mit zwei Angeboten im Niedrigpreissegment fällt der ansonsten übliche Paukenschlag an der Leistungsspitze allerdings vorerst aus. Dafür sind die Fortschritte bei der Energieeffizienz, die von GeForce GTX 750 Ti und GeForce GTX 750 nicht sofort in mehr Leistung umgesetzt werden, deutlich sichtbar. Der Sprung von Kepler auf „die erste Generation“ von Maxwell ist – zumindest in diesen Leistungregionen – beeindruckend.
Obwohl die GeForce GTX 750 Ti im Schnitt 33 Prozent schneller als die GeForce GTX 650 Ti ist, ist die Leistungsaufnahme deutlich geringer. Und das ohne Veränderungen bei der Fertigungstechnologie. Aktuelle Angebote der Konkurrenz können mit dieser Kombination aus Leistung und Verbrauch nicht mithalten. Die beste Vorstellung gibt dabei noch die von AMD erst kürzlich vorgestellte Radeon R7 265 ab. Sie leistet bei gleichem Preis mehr als die GeForce GTX 750 Ti, der Mehrverbrauch des Systems unter Last (Crysis 3) liegt allerdings bei gut 50 Watt. Radeon R7 260 und Radeon R7 260X leisten hingegen weniger als die „Maxwell“-Konkurrenz und verbrauchen ebenfalls deutlich mehr.
Abgesehen vom Durchschnitt haben wir die interessante Beobachtung gemacht, dass die Maxwell-Architektur in manchen Spielen sich deutlich von vergleichbaren Kepler-Karten absetzen kann, in anderen sich dagegen gar teils geschlagen geben muss. Der Grund dafür ist unklar, doch haben wir die deutlich reduzierte Anzahl an Textureinheiten und damit die gesunkene Texturleistung im Verdacht.
Nicht die Leistung sondern die geringe Leistungsaufnahme ist aktuell der große Pluspunkt der ersten beiden Maxwell-Grafikkarten. Das kommt auch dem Kühlsystem zugute, das auf der Referenzversion der GeForce GTX 750 Ti geradezu winzig ausfällt und trotzdem Bestwerte bei der Lautstärke abliefert.
Weder die Partnerversion von Palit, noch die von Zotac kommen an diese Bestmarke heran, auch wenn sie ebenfalls sehr leise agieren. Die Zotac GeForce GTX 750 Ti OC ist im Endeffekt eine alternative Interpretation des Referenzdesigns, während die Palit GeForce GTX 750 Ti Storm X Dual beim Takt deutlich zulegt, sodass die Hardware spürbar schneller arbeitet; aber auch etwas lauter wird. Die Gigabyte GeForce GTX 750 OC (ohne Ti) lässt es hingegen ebenfalls genügsam angehen. Empfehlenswert sind aber ohne Einschränkungen alle drei Modelle – für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Preissegment | AMD | Nvidia |
---|---|---|
140-160 Euro | Radeon R7 270 Preis: 143 € Leistung: 124 % |
GeForce GTX 660 Preis: 146 € Leistung: 120 % |
120-140 Euro | Radeon R7 265 UVP: 130 € Leistung: 116 % |
GeForce GTX 750 Ti UVP: 137 € Leistung: 100 % |
100-120 Euro | Radeon R7 260X Preis: 111 € Leistung: 91 % |
GeForce GTX 750 UVP: 111 € Leistung: 86 % |
*Leistung bezieht sich auf 1.920 × 1.080 4xAA/16xAF GeForce GTX 750 Ti normiert auf 100 % |
Mit einer Leistungsfähigkeit auf bekanntem und niedrig angesetztem Niveau ist der große „Wow!“-Effekt zum Marktstart von „Maxwell“ zwar ausgeblieben. In Bezug auf die Energieeffizienz startet die neue Architektur trotzdem mit einem Ausrufezeichen, das auch für schnellere Grafikkarten hoffen lässt.
So stellt sich am Ende dieses Artikels die Frage, wie und vor allem wann Nvidia „Maxwell“ auch für höhere Leistungsregionen fit machen wird. Dass schon in Kürze mit deutlich schnelleren Varianten zu rechnen sein wird, darf aufgrund der Vorstellung der GeForce GTX Titan Black auf Basis von „Kepler“ allerdings bezweifelt werden. Auch bleibt fraglich, ob Nvidia den Effizienzvorteil des GM107 auf größere GPUs 1:1 übernehmen können wird, oder ob an der Leistungsspitze auch noch der Wechsel auf einen kleineren Fertigungsprozess herhalten muss. Belastbare Informationen gibt es hierzu auch weiterhin nicht.
- meistens schnell genug für 1.920 × 1.080
- sehr leise unter Windows und unter Last
- beeindruckende Effizienzsteigerung
- niedrige Leistungsaufnahme unter Windows
- sehr niedrige Leistungsaufnahme unter Last
- für qualitätssteigernde Features zu langsam
- wenig Leistungsreserven für die Zukunft
- meistens schnell genug für 1.920 × 1.080
- AA/AF teilweise möglich
- relativ leise unter Windows
- leise unter Last
- beeindruckende Effizienzsteigerung
- niedrige Leistungsaufnahme unter Windows
- sehr niedrige Leistungsaufnahme unter Last
- wenig Leistungsreserven für die Zukunft
- meistens schnell genug für 1.920 × 1.080
- sehr leise unter Windows und unter Last
- beeindruckende Effizienzsteigerung
- niedrige Leistungsaufnahme unter Windows
- sehr niedrige Leistungsaufnahme unter Last
- für qualitätssteigernde Features zu langsam
- wenig Leistungsreserven für die Zukunft
- Meistens schnell genug für 1.920 × 1.080
- sehr leise unter Windows und unter Last
- beeindruckende Effizienzsteigerung
- niedrige Leistungsaufnahme unter Windows
- sehr niedrige Leistungsaufnahme unter Last
- Für qualitätssteigernde Features zu langsam
- Wenig Leistungsreserven für die Zukunft
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