Drei 500-Watt-Netzteile für unter 40 Euro im Test: Chieftec, Cooler Master, Silverstone
4/8Inneres
Zur Analyse der verwendeten Elektronik öffnen wir das Netzteil und demontieren die Platine. Wie immer gilt: Nicht nachmachen – Lebensgefahr!
Silverstone Strider Essential 500 Watt
Die Elektronik des ST50F-ES230 wird von Sirfa gefertigt. Für die notwendige Belüftung sorgt ein 120-mm-Gleitlager-Lüfter von Globefan (Modell S1202512L, max. Stromaufnahme 0,18 Ampere bei 12 Volt). Silverstone verwendet eine Luftleitfolie zur besseren Ausrichtung des Luftstroms im Netzteil, was allerdings durch die Verwirbelungen auch die Lautstärke erhöht und den Luftdurchsatz senkt.
Bei der Bestückung setzt Silverstone auf Mittelklasse: Als Primärkondensator kommt ein 85-Grad-Modell mit 220 Mikrofarad Kapazität und 400 Volt Spannungsfestigkeit von Teapo zum Einsatz. Auf der Sekundärseite werden 105-Grad-Modelle des gleichen Herstellers verbaut. Als Sicherungschip kommt mit dem HY510N ein einfaches Modell zum Einsatz, das keinen Überstromschutz bereitstellt. Bei der Verarbeitung der Hauptplatine könnte der Hersteller genauer darauf achten, alle Rückstände zu beseitigen. Einige Kabel sind zudem schlecht gekürzt.
Cooler Master B500
Die Elektronik des Cooler Master B500 wird von CWT gefertigt. Für den notwendigen Luftstrom sorgt ein einfacher 120-mm-Ong-Hua-Gleitlager-Lüfter vom Typ HA1225M12S-Z mit einer maximalen Stromaufnahme von 0,45 Ampere bei 12 Volt anliegender Lüfterspannung. Interessierten Marktbeobachtern fällt an dieser Stelle auf, dass Cooler Master für diese Netzteilserie also nach dem Erscheinen noch den Lieferanten für den Lüfter gewechselt hat, ältere Exemplare verwenden den D12SM-12 von Yate Loon.
Die verbaute Luftleitfolie soll die Kühlung des Netzteils durch einen besser gerichteten Luftstrom verbessern, reduziert andererseits aber den Luftdurchsatz und sorgt durch die zusätzlichen Verwirbelungen für ein erhöhtes Lautstärkeniveau. Die Eingangsfilterung ist mit zwei Paar Y-, zwei X-Kondensatoren, drei Spulen und dem MOV als passivem Überspannungsschutz vollständig.
Der Qualität der Bestückung ordnet Cooler Master geringe Bedeutung zu: Primärseitig kommt ein CapXon-85-Grad-Elektrolytkondensator mit 400 Volt Spannungsfestigkeit und 270 Mikrofarad Kapazität zum Einsatz. Auf der Sekundärseite werden 105-Grad-Modelle von Teapo, Junfu, Aishi und CapXon verbaut. Nur die Garantiezeit von drei Jahren stimmt uns in Anbetracht dieser Kondensatorenauswahl gnädig.
Als Sicherungschip kommt der ST9S429 von Sitronix zum Einsatz, der baugleich zum Unisonic S3515 ist und die versprochenen Schutzschaltungen überwiegend zur Verfügung stellt. Die notwendigen Messwiderstände für die beiden getrennt gesicherten +12-Volt-Schienen sind auf der Komponentenseite vorhanden, das B500 verfügt somit auch physisch über die beiden angegebenen +12-Volt-Schienen. Den versprochenen Überhitzungsschutz OTP können wir hingegen nicht finden, der Temperatursensor am Aluminumkühlkörper der Sekundärseite dient ausschließlich der Lüftersteuerung. Die Lötqualität ist ordentlich, die Kabel sind zufriedenstellend gekürzt.
Chieftec Smart 500 Watt
Die Elektronik des Chieftec Smart GPS-500A8 entspricht fast vollständig der Technik des Cooler Master B500 und wird ebenfalls von CWT gefertigt. Für den notwendigen Luftstrom sorgt ein einfacher 120-mm-Yate-Loon-Gleitlager-Lüfter vom Typ D12SM-12 mit einer maximalen Stromaufnahme von 0,3 Ampere bei 12 Volt anliegender Lüfterspannung.
Die große Luftleitfolie soll die Kühlung des Netzteils durch einen besser gerichteten Luftstrom verbessern, reduziert andererseits aber den Luftdurchsatz und sorgt durch die zusätzlichen Verwirbelungen für ein erhöhtes Lautstärkeniveau. Die Eingangsfilterung ist ebenso wie bei der Cooler-Master-Version des gleichen Layouts vollständig.
Primärseitig kommt ein Aishi-85-Grad-Elektrolytkondensator mit 400 Volt Spannungsfestigkeit und 270 Mikrofarad Kapazität zum Einsatz. Auf der Sekundärseite werden 105-Grad-Modelle des gleichen Herstellers und von CapXon verbaut. Die Bestückung ist damit vor allem in Verbindung mit der kurzen Garantiezeit ein klarer Kritikpunkt. Der verwendete Sicherungschip Sitronix ST95313 ist ein umbenannter Unisonic 3511 und stellt den versprochenen Überstromschutz nicht zur Verfügung. Die Lötqualität ist ordentlich, die Kabel sind zufriedenstellend gekürzt.
Garantie
Silverstone und Cooler Master gewähren jeweils drei Jahre Garantie. Als direkter Ansprechpartner steht dem Kunden auch der Hersteller und nicht nur der Handel zur Verfügung. Bei Cooler Master müssen defekte Geräte allerdings in die Niederlande versendet werden.
Chieftec bietet lediglich zwei Jahre Garantie und nur über den Handel. Der zeigt sich unter Umständen weniger kooperativ.
Silverstone | Cooler Master | Chieftec | |
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Garantiezeit | Drei Jahre | Zwei Jahre | |
Abwicklung | Handel / Hersteller | Handel | |
Sitz Hersteller | Deutschland | Niederlande | – |