Drei 500-Watt-Netzteile für unter 40 Euro im Test: Chieftec, Cooler Master, Silverstone
5/8Testergebnisse
Details zu der Testmethodik, der eingesetzten Teststation und den kalkulierten Lasten finden sich im Anhang zu diesem Artikel.
Effizienz
Den Wirkungsgrad bestimmen wir in vier üblichen Szenarien mit 10, 20, 50 und 100 Prozent Belastung. Zunächst simulieren wir dabei einen Betrieb im nordamerikanischen 115-Volt-Stromnetz. Diese Werte sind für unsere Leser zwar wenig praxisrelevant, aber perfekt geeignet, um zu prüfen, ob ein Netzteil zu Recht das 80Plus-Zertifikat trägt. Die anschließenden Messungen mit den in Europa üblichen 230 Volt Eingangsspannung dienen der eigentlichen Bewertung des Wirkungsgrads des Probanden.
Bei unseren drei Probanden müssen die 115-Volt-Messungen entfallen – keines der Netzteile verfügt über einen Weitbereichseingang. Alle drei Hersteller sind diesbezüglich ehrlich und verwenden auch nicht unzulässigerweise 80Plus-Zertifikate, die bekanntlich ja nur 115-Volt-fähige Netzteile erhalten können.
Für europäische Nutzer, die nicht gerade einen Umzug in ein Land mit geringerer Netzspannung planen, ist die Entscheidung, aus Kostengründen das Netzteil nur auf 230 Volt Eingangsspannung vorzubereiten, ohne Nachteil. Wir messen den Wirkungsgrad daher bei diesen Spannungswandlern nur mit 230 Volt Eingangsspannung.
Der Wirkungsgrad liegt im Vergleich zu den in der unteren Mittelklasse üblichen 80Plus-Bronze-Netzteilen um etwa drei Prozentpunkte niedriger. Selbst 80Plus-Standard-Geräte arbeiten sparsamer. Das selbst gesteckte Ziel, ab 20 Prozent Belastung eine Effizienz durchwegs oberhalb von 80 Prozent zu halten, verfehlen alle drei Probanden zumindest geringfügig. Die Unterschiede zwischen den Netzteilen sind im Vergleich zum Rückstand auf das 80Plus-Bronze-Niveau gering, lediglich das Cooler Master kann sich leicht vorteilhaft positionieren.
Zwei Dinge muss man daher an dieser Stelle festhalten: Wer auf die Sparsamkeit seines Rechners Wert legt, muss mehr Geld ausgeben. Andererseits ist der Wirkungsgrad unserer drei Testmuster durchaus akzeptabel und nicht vergleichbar mit dem absoluter Billignetzteile, die oft kaum 70 Prozent Effizienz erreichen.
Leistungsfaktorkorrektur (PFC)
Ein PC-Netzteil verhält sich im Stromnetz anders als gewöhnliche (ohmsche) Lasten wie zum Beispiel eine Glühlampe. Die Phasenverschiebung der Stromaufnahme zur Spannung bedeutet, dass neben der Wirkleistung sogenannter Blindstrom entsteht. Dies führt zum einen zu einer höheren gemessenen Scheinleistung, zum anderen zu einer Belastung für das Stromnetz. Ein Messwert von "1" an dieser Stelle würde bedeuten, dass das Netzteil sich perfekt verhält und kein Blindstrom entsteht. In der Realität werden immer geringere Ergebnisse gemessen. Verbraucher bezahlen in Deutschland übrigens in der Regel lediglich die Wirkleistung. Diese und alle folgenden Messungen werden mit 230 Volt Eingangsspannung durchgeführt.
Die Leistungsfaktorkorrektur der drei Probanden arbeitet problemlos. Die magischen 99 Prozent Leistungsfaktor bei Volllast werden übertroffen, bei 20 Prozent Auslastung wird die 90-Prozent-Marke bewältigt.