Sea Sonic SSP-350GT im Test: Die OEM-Version der G-Series
5/6Restwelligkeit
Die Ripple-&-Noise-Messungen zeigen die Qualität der ausgegebenen Spannungen, indem nicht vollständig geglättete Wechselspannungsanteile in Spannungsspitzen sichtbar und erfasst werden. Dabei darf der Abstand zwischen dem unteren und oberen Punkt der Spannungsspitze (Peak-to-Peak) bei 12 V nicht höher als 120 mV sein. Die restlichen Spannungen müssen Werte unter 50 mV erreichen.
Wir verzichten an dieser Stelle erneut auf eine grafische Darstellung der Schienen mit +5Vsb und -12 Volt. Diese Schienen werden im Verhältnis zu den anderen Schienen nur minimal belastet. Wir prüfen daher nur, ob die Messwerte innerhalb des jeweils erlaubten Bereichs gemäß ATX-Norm liegen. Bei den 3,3-, 5- und 12-Volt-Schienen bilden wir hingegen präzise Werte ab.
Bei der Restwelligkeit kann sich das Sea Sonic SSP-350GT gut in Szene setzen, die gemessenen Werte sind stets im sehr guten Bereich.
Auch an dieser Stelle verzichten wir bei den kaum relevanten +5Vsb- und -12 Volt-Schienen auf eine detaillierte Analyse der Messwerte und stellen lediglich fest, dass die Restwelligkeit auf diesen Schienen jederzeit im erlaubten Bereich liegt.
PG-time
Das Power-Good-Signal muss gemäß der ATX-Norm beim Starten des Rechners nach mindestens 100 und maximal 500 Millisekunden gesendet werden. Es signalisiert dem Mainboard, dass das Netzteil bereit ist, alle Spannungen in Ordnung sind und der Computer gestartet werden kann. Kommt das Signal nicht innerhalb dieses Zeitraums, scheint das Netzteil defekt zu sein und muss getauscht werden.
Das Sea Sonic SSP-350GT meldet seine Dienstbereitschaft nach 275 Millisekunden – perfekt.
Stützzeit
Die Stützzeit (Hold-up-Time) gibt an, wie lange das Netzteil bei voller Belastung und einer Unterbrechung der Netzspannung weiterhin spezifikationskonforme Versorgungsspannungen liefern kann. Eine hohe Stützzeit sorgt beispielsweise dafür, dass ein Rechner bei einem kurzzeitigen Spannungseinbruch im Stromnetz (erkennbar durch Flackern von Glühlampen) weiterläuft. Die ATX-Norm sieht ein Minimum von 16 Millisekunden vor. Netzteile, die das Minimum erfüllen, können problemlos an einer unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) betrieben werden.
Kleinere Unterbrechungen bei der Spannungsversorgung steckt das Netzteil prima weg, die Stützzeit beträgt weit mehr als das Doppelte des geforderten Minimums – sehr gut!
Standby-Verbrauch
Geringe Leistungsaufnahmen im Standby-Modus werden inzwischen durch gesetzliche Energiesparrichtlinien gefordert. Wir prüfen sowohl die Leistungsaufnahme bei keiner Last (maximal 0,5 Watt zulässig) als auch den Wirkungsgrad bei 90 Milliampere Last auf der +5Vsb-Leitung (mindestens 50 %).
Beim Standby-Energieverbrauch erweist sich das Sea Sonic SSP-350GT als genügsam, die geforderten Werte werden problemlos übertroffen. Das Netzteil eignet sich, passendes Mainboard vorausgesetzt, auch für im abgeschalteten Zustand sparsame Rechner.
Lautstärke
Unsere reguläre Lautstärkemessung ist beim SSP-350GT nicht möglich, da das Netzteil nicht über ausreichend Anschlüsse verfügt. Natürlich verwenden wir auch bei anderen Netzteilen bei Bedarf einen Adapter von Molex auf PCIe-Grafikkartenanschluss, allerdings müssten wir unsere Grafikkarte vom Typ Nvidia GTX 580 mit einem Acht- und einem Sechs-Pol-Stecker über Adapter versorgen. Bei diesem Probanden kommt erschwerend hinzu, dass nur ein einzelner Molex-Anschluss sowie insgesamt nur zwei Komponentenstränge zur Verfügung stehen. Der Betrieb unseres Testsystems ist daher nicht möglich, ohne die Spezifikation der Kabel und Stecker deutlich zu überschreiten. Wir verzichten daher auf unsere gewohnten Messungen und beschreiben lediglich unseren subjektiven Eindruck.
Bezüglich der Lautstärke ähnelt das SSP-350GT sehr dem verwandten G-Series G-360. Bei geringer und mittlerer Last bleibt es sehr leise, erst im oberen Drittel dreht der Lüfter deutlich auf. In der Praxis ist es – mangels Anschlüssen – sehr schwer, den lauten Lastbereich zu erreichen.