Digitales Papier von Sony geht in Serie
Vom Prototyp zum finalen Produkt: Sonys digitales Papier, das sich an drei japanischen Universitäten in einem Feldversuch beweisen musste, ist reif für die Markteinführung und soll der Zettelwirtschaft ein Ende bereiten.
Der kommerzielle Vertrieb wurde im Mai 2013 für Ende März 2014 in Aussicht gestellt. Jetzt geht das DPTS1 genannte digitale Papier im Mai zum Preis von 1.100 US-Dollar an den Start. Der Verkauf findet vorerst exklusiv über den Dokumentenmanagement-Dienstleister Worldox statt.
Das DPTS1 bringt knapp 360 Gramm auf die Waage und ist mit einem 13,3 Zoll großen, flexiblen E-Paper-Display ausgestattet, das mit 1.200 × 1.600 Bildpunkten und 16 Graustufen im A4-Format auflöst. Das Papier ist zu Stiften mit elektromagnetischer Induktion kompatibel, Sony befestigt seine Variante an einer Schlaufe auf der rechten Seite. PDF bleibt auch beim Serienmodell das einzig unterstützte Format. Der interne Speicher des DPTS1 ist vier Gigabyte groß. Sony gibt an, dass für Anwender Platz für rund 2.800 PDF-Dokumente mit jeweils einem Megabyte bleibt. Per microSD-Karte kann der Speicher erweitert werden, Micro-USB übernimmt die Datenübertragung an das Slate. WLAN nach 802.11b/g/n ist ebenfalls an Bord.
An der prognostizierten Laufzeit des DPTS1 hat sich im Vergleich zum Feldversuch nichts verändert. Drei Wochen ohne und zwei Wochen mit WLAN soll das 233 × 310 × 6,8 mm große Slate durchhalten, wenn die Nutzung nicht eine Stunde pro Tag überschreitet. Das Aufladen des Lithium-Ionen-Akkus am Computer soll innerhalb von dreieinhalb Stunden erfolgen, mit Netzteil fällt die Wartezeit eine Stunde kürzer aus.
Etwa dem Volumen von 30 Seiten Papier soll das DPTS1 entsprechen. Von circa 122 Milliarden Seiten Papier pro Jahr möchte das Unternehmen in den Vereinigten Staaten Herr werden. Diese Menge an Papier verbrauchen Büros in einer von Sony genannten Studie aus dem Jahre 2011, was 400 Seiten pro US-Einwohner entsprechen soll. Damit wird auch die Zielgruppe des DPTS1 abgesteckt: Unternehmen und Bildungseinrichtungen. Worldox betreut aktuell mehr als 5.500 Anwaltskanzleien, Finanzinstitute und andere Unternehmen.