Entwicklung zu OpenSUSE 13.2 hat begonnen
Die Entwicklung zu OpenSUSE 13.2, die im November zu einer Veröffentlichung führen soll, hat begonnen und zeigt bereits jetzt mit dem ersten veröffentlichten Meilenstein, wohin die Reise gehen könnte. Viele Neuerungen weisen darauf hin, dass die internen Richtungsbestimmungen des Projekts zu fruchtbaren Ergebnissen führen.
OpenSUSE, das Community-Projekt, aus dem SUSE den SUSE Linux Enterprise Server (SLES) für Unternehmenskunden entwickelt, hat den neuen Entwicklungszyklus mit einem ersten testbaren ISO-Image eröffnet. Dieser Zyklus soll etwas länger dauern als gewohnt. Anstatt im Juli soll das Release erst im November erscheinen, wobei im April auf der OpenSUSE-Konferenz in Dubrovnic der weitere Kurs festgelegt werden soll.
Der jetzt verfügbare erste Meilenstein enthält bereits eine Menge an Neuerungen. Nachdem die Entwickler viel Zeit in die Stabilisierung des Dateisystems btrfs gesteckt haben, soll dieses nun bei OpenSUSE 13.2 ext4 als Standard ablösen. Wicked soll als Netzwerkmanagementwerkzeug anstelle von ifup dienen, während Dracut die Initial Ramdisks erzeugt. Die Systemsteuerung durch YaST hat eine optische Auffrischung erhalten, während das YaST-Qt-Frontend bereits auf Qt5 portiert wurde.
Während das aktuellste KDE SC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung mit an Bord sein wird, finden sich ebenfalls Pakete für KDE Frameworks 5. Programmiersprachen sind mit Ruby 2.1, PHP5 5.5.9 und Python 2.7.6 und 3.4.0rc vertreten. Dazu haben die Entwickler GCC 4.9, make 4.0, llvm 3.4, cmake 3.0(rc), gdb 7.7, Git 1.9.0 und Subversion 1.8.8 eingefügt. PackageKit 0.8.16 ist ebenso dabei wie der Paketmanager rpm 4.11.2 und dessen Frontend Zypper 1.10. Weitere Aktualisierungen betreffen den Kernel, der als Vorabversion von 3.14 dabei ist sowie Systemd 210, Pulseaudio 5.0, Mesa 10.1 und Wayland 1.4.
OpenSUSE 13.2 führte zu intensiven Diskussionen, nachdem bekannt wurde, dass die Veröffentlichung zu weiten Teilen von der Community erstellt werden soll, da das Release-Team sich in diesem Zeitraum anderen, notwendigen Arbeiten an der Infrastruktur und der Toolchain zuwenden soll. Es war gar die Rede von einem Release ohne Mitwirkung von SUSE-Mitarbeitern. In einer Mail von Ende Januar hieß es, dies bedeute weniger Qualitätssicherung und unter Umständen keine Sicherheitsupdates von SUSE. Sollte dies der Fall sein, müsse man das den Nutzern schonend beibringen, um diese nicht zu verunsichern. Die hauptamtlichen Entwickler wollen derweil etwa den automatisierten Testdienst OpenQA weiter festigen. Gleichzeitig muss OpenSUSE mit dem Weggang des langjährigen Community-Managers Jos Poortvliet zum Monatsende diesen Posten in einer kritischen Phase der Neuausrichtung neu besetzen.
Milestone 0 kann vom OpenSUSE-Server heruntergeladen werden, sollte aber in dieser sehr frühen Phase nur für Tests, zum Auffinden von Fehlern und für die Entwicklung eingesetzt werden.