Intel Haswell-E & Broadwell für Desktop mit Iris Pro
Zur GDC 2014 hat Intel viele Informationen zum „Haswell Refresh“ und den kommenden High-End-Prozessoren „Haswell-E“ preisgegeben. Zudem sorgte die Ankündigung einer Pentium Anniversary Edition zum 20. Geburtstag der Marke für Überraschung. Auch „Broadwell“ im Sockel für Desktop-PC mit „Iris Pro“-Grafik kommt. Ein Überblick.
Zu Beginn der Veranstaltung betonte der CPU-Riese, dass der klassische Desktop-PC für Intel nach wie vor einer der wichtigsten Märkte sei. Lisa Graff, Vice President und General Manager der Desktop Client Platform Group, gab in diesem Zusammenhang bekannt, dass sich in den letzten Jahren in dem Geschäft so viel getan habe, „wie in den 15 Jahren davor zusammen“. Dennoch sei es wieder Zeit für die nächste Runde „der Neuerfindung des Desktop-PCs“. Helfen sollen dabei Mini-PCs wie die Intel NUC, All-in-One-PCs aber auch die klassischen Desktop-Tower-Systeme.
Doch auch eine Mischung aus den vorhanden Möglichkeiten soll neue Märkte erschließen. Dazu zählen unter anderem tragbare All-in-Ones mit einer Größe von 23 Zoll, die Intel derzeit mit „Broadwell“-CPUs ausstattet und in potentiellen Markt erkundet. Dem All-in-One-System schenkt Intel deshalb so viel Aufmerksamkeit, weil dort in den kommenden Jahren die größten Wachstumsraten erwartet werden. Intel wird darüber hinaus mit Samsung zusammenarbeiten, um 4K-Displays im Preis zu senken, sodass diese auch in All-in-One-PCs Verwendung finden können.
Mainstream-Plattform mit „Haswell Refresh“ und neue K-Modelle
Den ersten Schritt für neue Systeme wird Intel mit dem „Haswell Refresh“ machen. Dahinter stecken aber nicht nur etwas schnellere Prozessoren, für die Overclocker hat sich der Hersteller noch etwas mehr ausgedacht. Die neuen K-Modelle mit dem separaten Codenamen „Devil's Canyon“, die einige Wochen nach den regulären „Haswell Refresh“ (aber weiterhin als Bestandteil der Familie) erscheinen sollen, werden mit einer neuen Wärmeleitpaste (TIM) zwischen Die und Heatspreader und einem optimierten Package versehen. Die neue Lösung soll einige der Unstimmigkeiten beim Übertakten mit den oft zu hohen Temperaturen beseitigen – quasi ein Eingeständnis.
Das von Enthusiasten gewünschte Verlöten ist nach wie vor aber nicht möglich, erklärte Intel auf der CeBIT 2014 gegenüber ComputerBase, da der Die nicht mit den passenden Lötstellen versehen ist. Dennoch soll mit der neuen Lösung das Niveau von „Sandy Bridge“ wieder erreicht werden, so Intel. Was genau der Hersteller geändert hat, wird jedoch erst zum Marktstart verraten.
High-End-Prozessoren „Haswell-E“ mit acht Kernen und DDR4-Speicher
Intel bestätigte erstmals offiziell, was die Gerüchteküche bereits seit Monaten zu berichten weiß: „Haswell-E“ bringt die ersten Prozessoren mit acht Kernen und 16 Threads für den Desktop. Die CPUs werden zudem erstmals DDR4-Unterstützung bieten, wenn sie im zweiten Halbjahr 2014 in den Markt entlassen werden. Als Chipsatz kommt, wie ebenfalls bereits berichtet, der neue X99 zum Einsatz.
Sockelbare „Broadwell“-Desktop-CPUs mit Iris-Pro-Grafik
Zu guter Letzt gab Intel noch einen ersten Ausblick auf das, was mit der neuen 14-nm-Fertigung im Desktop zu erwarten ist. Auch wenn der Fokus der auf „Broadwell“ getauften CPUs auf dem BGA-Format und damit auf Notebooks liegt, wird es wie bei den Desktop-Prozessoren in der jüngeren Vergangenheit wieder K-Modelle mit frei bestimmbarem Multiplikator geben. Die CPUs im klassischen LGA-Sockel werden darüber hinaus mit der stärksten Grafikeinheit ausgerüstet, die bei Intel unter Iris Pro firmiert. Aktuell ist diese in nur wenigen Modellen zu finden, die jedoch allesamt im verlöteten BGA-Format gefertigt werden. Als Plattform wird die neue Mainboardserie rund um den Z97-Chipsatz ausgewählt, von der auf der CeBIT 2014 bereits erste Exemplare zu sehen waren. Wann genau die sockelbaren und offenen „Broadwell“ mit Iris Pro erscheinen, wollte Intel nicht preisgeben. In den kommenden Monaten will der Hersteller jedoch nach und nach weitere Details bekannt geben.