Medion Erazer X7611 Slim Gamer im Test: Solides Fundament
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Auf das Display trifft dies in jedem Fall zu, wobei verspielt bei in erster Linie auf die knalligen Farben zutrifft. Diese sind so knallig, dass kunterbunt es besser trifft. Die Farbsättigung wirkt extrem hoch, sodass wie bei Samsungs OLED-Smartphones ein sehr lebendiges, aber auch wenig realistisches Bild entsteht.
Die Blickwinkelstabilität des Panels geht trotz TN-Technik in Ordnung, obwohl wir uns bei einer unverbindlichen Preisempfehlung von rund 1.350 Euro ein besseres Panel wünschen. Zugutehalten wir dem Erazer X7611 Slim Gamer, dass der Schminkspiegel im Handtäschchen bleibt und stattdessen ein mattes Display verbaut wird.
Bei Helligkeit und Homogenität liegt das Notebook im Mittelfeld, der Kontrast fällt mit 953:1 sogar hoch aus. Die Auflösung von 1.920 × 1.080 Bildpunkten ist scharf, aber auch Standard in der Größen- und Preisklasse des Erazer X7611 Slim Gamer. Das Display bleibt insgesamt hinter den Erwartungen.
Performance
Herzstück des Erazer X7611 Slim Gamer ist die Kombination aus Intel i7-4700HQ mit vier Kernen (acht Threads) und einem Maximaltakt von bis zu 3,4 Gigahertz, 16 Gigabyte Arbeitsspeicher und Nvidia GeForce GTX 765M mit zwei Gigabyte GDDR5-Speicher. Letztere siedelt sich im oberen Mittelfeld von Nvidia an und rangiert unterhalb von GeForce GTX 770M und GeForce GTX 780M - mehr Informationen im Artikel „Das leisten Gaming-Notebooks“. Der Unterschied zur GeForce GTX 760M besteht nur im 193 Megahertz höheren Takt, während die beiden Topmodelle höhere Speicherbandbreiten und mehr Shader bieten.
GTX 760M | GTX 765M | GTX 770M | GTX 780M | |
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Chip | GK106 | GK104 | ||
Chiptakt | 657 MHz | 850 MHz | 811 MHz | 823 MHz |
Shader | 768 | 960 | 1.536 | |
Texelfüllrate | 42.000 MTex/s | 54.400 MTex/s | 64.900 MTex/s | 105.300 MTex/s |
Speicherstandard | GDDR5 | |||
Speichertakt | 2.000 MHz | |||
Speicherinterface | 128 Bit | 192 Bit | 256 Bit | |
Speicherbandbreite | 64.000 MB/s | 96.000 MB/s | 160.000 MB/s |
Die Spieleleistung fällt entsprechend hoch, aber nicht extrem aus. Mit dem Erazer X7611 Slim Gamer lassen sich alle Spiele bis auf Crysis 3 in Full-HD-Auflösung bei maximalen Details spielen. Allerdings muss dabei auf Bildverbesser wie Antialiasing und anisotropes Filtern verzichtet werden. Wirklich komplett „butterweich“ agiert das Notebook aber nur in weniger anspruchsvollen Titeln wie „Torchlight II“. Sollen dauerhaft 60 Bilder die Sekunde anliegen, müssen die Details bei fast allen Spielen nach unten geschraubt werden. „Battlefield 3“ läuft bei maximalen Details mit etwa 45 Bildern die Sekunde über den Bildschirm, was grundsätzlich in Ordnung, bei einem schnellen Shooter oder Rennspiel aber auch bereits grenzwertig ist.
Ja, das Erazer X7611 Slim Gamer ist ein Spiele-Notebook, es zeigt aber, dass abgesehen von den Namen der Grafikkarten deutliche Leistungsunterschiede zu den sehr ähnlich klingenden Desktop-Varianten bestehen. Bei gleicher Bezeichnung zeigen Notebook-Grafikkarten in etwa die Hälfte der Leistung der Destkop-Varianten.
- Battlefield 3 – 1.920 × 1.080
- Crysis 3 – 1.920 × 1.080
- Grid 2 – 1.920 × 1.080
- Torchlight 2 – 1.920 × 1.080
- 3DMark – Cloud Gate
- CrystalDiskMark 3 – Read: Sequentiell
- CrystalDiskMark 3 – Read: Random 512 KB
- CrystalDiskMark 3 – Read: Random 4KB
- CrystalDiskMark 3 – Write: Sequentiell
- CrystalDiskMark 3 – Write: Random 512 KB
- CrystalDiskMark 3 – Write: Random 4KB
- Cyberlink MediaEspresso – 1080p zu 720p
- dbPowerAmp – 16 × WAV zu MP3
- Paint.NET
- POV-Ray 3.7 RC7
- WinRAR 5.00 Beta 3 – Ordner „tracks“ F1 2012
- PCMark 8 – Home
Absolut sorgenfrei geht es indes im Alltag und abseits von Spielen zu. Intels Vierkerner und der üppig bemessene Arbeitsspeicher meistern klassische Office-Aufgaben ohne Probleme. Das liegt auch an der 128 Gigabyte großen mSATA-SSD von SanDisk, die für schnelle Programmstarts und flottes Kopieren von Dateien sorgt. Im Office-Umfeld sind heutzutage durch schnellere Prozessoren kaum mehr Unterschiede festzustellen, eine SSD sorgt im Vergleich zu einer HDD für einen deutlich spürbaren Sprung nach vorne. Solch eine klassische Festplatte ist aber auch beim Erazer X7611 Slim Gamer an Bord. Das „Datengrab“ von Seagate bietet ein Terabyte und dreht mit bis zu 5.400 U/min. Im Vergleich zur SSD ist die Festplatte dramatisch langsamer, aber perfekt für das Archivieren von größeren Dateien geeignet.
Die Kühlung des Innenlebens erfolgt über zwei Lüfter. Das Erazer X7611 Slim Gamer zieht Frischluft unter anderem über das Display-Scharnier sowie über weitere Öffnungen oben und unten im Gehäuse an, um diese nach links und rechts wieder loszuwerden. Der linke Lüfter kümmert sich um die GPU, während das rechte Exemplar die CPU übernimmt. Die Aufteilung ist auch im Alltag zu spüren, wo der linke Lüfter stillsteht, wenn die GTX 765M nicht gefordert wird. Der CPU-Lüfter wiederum ist im Alltag prominenter und macht sich je nach Belastung mit einem leicht pfeifenden Geräusch bemerkbar, das zwar eindeutig hörbar, aber nicht nervig laut ausfällt. Im auf Office-Anwendungen beschränkten PCMark 8 konnten wir 30 Zentimeter vor dem Notebook 41 Dezibel messen, unter Last in „Battlefield 3“ sind es maximal 46 Dezibel. Auf dem Windows-8.1-Desktop pendelt sich das Erazer X7611 Slim Gamer bei circa 37 Dezibel ein (Vergleich).
Laufzeiten
Die Laufzeiten fallen überdurchschnittlich gut bis schwach aus. Die Simulation aus Spielen, Office-Anwendungen und Video durchläuft das Erazer X7611 Slim Gamer etwa drei Stunden, was für eine Platzierung im oberen Mittelfeld langt. Auf Filme beschränkt, wendet sich das Blatt und das Notebook hält mit seinem knapp 59-Wh-Akku nur noch halb so lange wie die Konkurrenz durch. Eine MP4-Datei in Full-HD-Auflösung konnten wir bei einer Helligkeit von 140 cd/m² für nur 230 Minuten abspielen, was etwa zwei Filmen entspricht und weit entfernt von Notebooks wie dem Apple MacBook Pro Retina ist.