Die Ripple-&-Noise-Messungen zeigen die Qualität der ausgegebenen Spannungen, indem nicht vollständig geglättete Wechselspannungsanteile in Spannungsspitzen sichtbar und erfasst werden. Dabei darf der Abstand zwischen dem unteren und oberen Punkt der Spannungsspitze (Peak-to-Peak) bei 12 V nicht höher als 120 mV sein. Die restlichen Spannungen müssen Werte unter 50 mV erreichen.
Wir verzichten an dieser Stelle erneut auf eine grafische Darstellung der Schienen mit +5Vsb und -12 Volt. Diese Schienen werden im Verhältnis zu den anderen Schienen nur minimal belastet. Wir prüfen daher nur, ob die Messwerte innerhalb des jeweils erlaubten Bereichs gemäß ATX-Norm liegen. Bei den 3,3-, 5- und 12-Volt-Schienen bilden wir hingegen präzise Werte ab.
Bei der Restwelligkeit messen wir zu hohe Werte auf der +3,3-Volt-Leitung. Bei Volllast messen wir bis zu 60 statt der zulässigen 50 Millivolt. Die Messwerte der anderen Spannungen sind problemlos.
Wie problematisch die Überschreitung auf der +3,3-Volt-Schiene in der Praxis ist, können wir nicht verbindlich sagen. Grundsätzlich liegt der Messwert in einem Bereich, der kurzfristig nicht weiter besorgniserregend ist. Langfristig beschleunigt Restwelligkeit grundsätzlich die Alterung von Komponenten, auch hier ist das Ausmaß schwer abzuschätzen.
Die Kollegen von Jonnyguru.com haben das Strider Gold an ihrer Sunmoon-Teststation mit einem Oszilloskop manuell vermessen. Berücksichtigt man nur den Unterschied zwischen Maximum und Minimum einer Periode, lässt sich die Restwelligkeit mit etwas gutem Willen noch als 50 Millivolt messen. Unsere vollautomatische Chroma 8000 ist hingegen unbarmherzig und misst ATX-konform mit 20 Megahertz Abtastfrequenz, um direkt Werte auszugeben. Wir gehen daher davon aus, dass die Restwelligkeit zwar erhöht ist, die Überschreitung aber noch im vertretbaren Bereich liegt. Trotzdem sollte SilverStone bezüglich der Glättung der Ausgangsspannung nachbessern.
PG-time
Das Power-Good-Signal muss gemäß der ATX-Norm beim Starten des Rechners nach mindestens 100 und maximal 500 Millisekunden gesendet werden. Es signalisiert dem Mainboard, dass das Netzteil bereit ist, alle Spannungen in Ordnung sind und der Computer gestartet werden kann. Kommt das Signal nicht innerhalb dieses Zeitraums, scheint das Netzteil defekt zu sein und muss getauscht werden.
Das Strider Gold meldet seine Dienstbereitschaft nach 270 Millisekunden – perfekt.
Die Stützzeit (Hold-up-Time) gibt an, wie lange das Netzteil bei voller Belastung und einer Unterbrechung der Netzspannung weiterhin spezifikationskonforme Versorgungsspannungen liefern kann. Eine hohe Stützzeit sorgt beispielsweise dafür, dass ein Rechner bei einem kurzzeitigen Spannungseinbruch im Stromnetz (erkennbar durch Flackern von Glühlampen) weiterläuft. Die ATX-Norm sieht ein Minimum von 16 Millisekunden vor. Netzteile, die das Minimum erfüllen, können problemlos an einer unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) betrieben werden.
Kleinere Unterbrechungen bei der Spannungsversorgung steckt das Netzteil prima weg, die Stützzeit beträgt rund das Doppelte des geforderten Minimums – sehr gut!
Standby-Verbrauch
Geringe Leistungsaufnahmen im Standby-Modus werden inzwischen durch gesetzliche Energiesparrichtlinien gefordert. Wir prüfen sowohl die Leistungsaufnahme bei keiner Last (maximal 0,5 Watt zulässig) als auch den Wirkungsgrad bei 90 Milliampere Last auf der +5Vsb-Leitung (mindestens 50 %).
Subjektive Einschätzung:
Aufgrund der relativ hohen Drehzahl im unteren Lastbereich zählt das Netzteil dort nicht zu den Leisetretern. Im mittleren Bereich bleibt der Lüfter in etwa gleich schnell, erst bei Volllast dreht er merklich schneller. Interessanterweise zählt das Strider Gold trotz des kompakten Gehäuses und der dadurch erschwerten Kühlung bei hoher Last nicht zu den lauten Geräten, sondern bleibt im angenehmen Bereich. Von elektronischen und mechanischen Störgeräuschen bleiben wir übrigens komplett verschont. Das Netzteil zählt damit zu den akustisch eher angenehmen Spannungswandlern, kann Anhänger besonders leiser Rechner aber nicht überzeugen.
Eine weitere Verbesserung des Geräuschniveaus wäre durch eine Anpassung der Mindestdrehzahl ohne nennenswerte Verringerung der Lebensdauer möglich, hier sollte der Hersteller bei einer Neuauflage nachbessern.