Thermalright Silver Arrow IB-E CPU-Kühler im Test: Kompatibilität statt Leistung
4/7Serienbelüftung und Lautstärke
Um einen möglichst großen Querschnitt und damit einen hohen, drehzahlspezifischen Luftdurchsatz zu erzielen, hat Thermalright Serienventilatoren mit optimierten Kantenlängen konzipiert. Beim aktuellen IB-E kommen zwei identische Modelle der TY-141-Serie zum Einsatz, welche mit untypischen Abmessungen von 152 × 140 × 26,5 Millimetern aufwarten. Beim Vorgänger SB-E setzte Thermalright noch auf die Kombination aus TY-141 und zentral verbautem TY-150. Letzterer musste jedoch aus Platzgründen beim neuen IB-E weichen.
Der auch separat erhältliche TY-141 arbeitet real in einem relativ engen Drehzahlfenster von 600 bis 1.350 U/min (Datenblatt: 900 bis 1.300 U/min) und kann bei Bedarf via PWM betrieben werden. Wir haben für unsere beiden TY-141-Testexemplare Anlaufdrehzahlen von 810 U/min ermitteln können, wobei die Motoren dafür üppige 6,9 Volt Anlaufspannung benötigten. Beide Lüfter des IB-E können mit Hilfe der mitgelieferten Y-Weiche über einen PWM-Port betrieben werden.
Hinsichtlich seiner Förderleistung bewegt sich der mit sehr großflächigen und flach angestellten Rotorblättern ausgestattete TY-141 im Vergleich zu anderen 140-mm-Ventilatoren eher im hinteren Mittelfeld. Thermalright beziffert das maximale Fördervolumen bei 1.300 U/min mit 125,7 m³/h. Durch unsere Abschätzung, bei welcher wir die gemessene, maximale Luftgeschwindigkeit am Auslass mit der durchströmbaren Querschnittsfläche multiplizieren, erhalten wir eine Spitzenförderleistung von 131,7 m³/h.
Die Befestigung der Serienlüfter erfolgt beim Silver-Arrow IB-E traditionell mit Hilfe von Drahtbügeln, die zwischen den Lamellen des Kühlkörpers und den Bohrlöchern des Lüfterrahmens eingespannt werden. Im Vergleich zum SB-E sind die Drahtbügel des IB-E im Sinne der erhöhten Kompatibilität derart gebogen, dass sie kaum über die Abmessungen des Kühlers selbst hinausragen.
Der TY-141 verfügt trotz seiner ungewöhnlichen Abmessungen über Rahmenbohrungen im 105-mm-Abstand, welcher konventionsgemäß für Ventilatoren mit 120 mm Kantenlänge typisch ist. Entsprechend auf diese Baugröße angepasst präsentieren sich auch die Drahtbügel, bei denen ein gelungener Mittelweg aus Festigkeit und Bedienkomfort gefunden wurde.
Aus akustischer Sicht bietet die TY-141-Belüftung im mittleren Drehzahlbereich durchaus Ordentliches, da die Motorik kaum mit störenden Nebengeräuschen zu kämpfen hat. Aufgrund der Lüfter-Abmessungen muss sich der Anwender oberhalb von 900 U/min jedoch auf ein leichtes, tiefes Antriebsbrummen einstellen. Hingegen bleiben Luftumschlagsgeräusche selbst bei maximaler Drehgeschwindigkeit nahezu aus. Lautlos-Liebhaber kommen mit dem TY-141 insgesamt jedoch nur bedingt auf ihre Kosten, da selbst bei minimaler Drehzahl von 600 U/min noch wahrnehmbare Emissionen auftreten, die allerdings nur in sehr leise abgestimmten Systemen Relevanz erlangen sollten. Mit über 800 U/min liegt die Anlaufdrehzahl zudem in einem relativ hohen Bereich.
Thermalright TY-141 (einzeln) | |
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Anlaufspannung | 6,9 Volt |
Anlaufdrehzahl | 810 U/min |
Maximaldrehzahl | 1.350 U/min |
Schalldruck bei Maximaldrehzahl (10 cm Abstand) | 51,2 dB(A) |
Schalldruck bei Minimaldrehzahl (10 cm Abstand) | 33,4 dB(A) |
Unsere drehzahlspezifischen Schalldruckmessungen zeigen, dass der TY-141 in Relation zu anderen 140-mm-Lüftern moderat, aber nicht flüsterleise zu Werke geht. Baulich vergleichbare Modelle wie der Noctua NF-A15 PWM agieren bei gleicher Drehzahl etwas leiser als das Thermalright-Pendant.
Im Hinblick auf die Doppelbelüftung muss festgehalten werden, dass ein zweiter Ventilator naturgemäß zu einer gewissen Erhöhung des Lautstärkeeindrucks führt. Allerdings relativiert sich die Zunahme insbesondere bei niedrigen Drehzahlen unterhalb von 1.000 U/min, sodass im Allgemeinen die Leistungsvorteile durch eine Multiventilation überwiegen. Auf der Folgeseite diskutieren wir daher auch die schalldruckabhängige Leistungscharakteristik des Thermalright Silver Arrow IB-E im Vergleich zur Konkurrenz.
Dargestellt ist der vom Lüfter respektive Kühler im Einzelbetrieb (freistehend, per Passivnetzteil betrieben, 10 cm Abstand) generierte Schalldruck in Abhängigkeit der angelegten Drehzahl. Werte unterhalb von 35 dB(A) sind als kaum wahrnehmbar, Werte oberhalb als sehr störend zu interpretieren. Außerdem sind die anhand der Luftgeschwindigkeiten und der Lüftergeometrie abgeschätzten Förderleistungen in Relation zur jeweiligen Lüfterdrehzahl dargestellt.