AMD A8-7600 „Kaveri“ als PIB erst im zweiten Halbjahr
Vor drei Monaten enthüllte AMD die „Kaveri“ als neue APU-Serie für den (gehobenen) Massenmarkt. Die Modelle konnten überzeugen, allerdings gibt es nach wie vor lediglich zwei Prozessoren. Dies wird sich so schnell im Retail-Geschäft auch nicht ändern, wie AMD auf Anfrage von ComputerBase bestätigte.
Der im Januar 2014 parallel zu A10-7850K und A10-7700K ebenfalls von uns getestete A8-7600 mit seiner konfigurierbaren TDP von 45 bis 65 Watt wird als sogenannter processor in a box (PIB) erst im zweiten Halbjahr dieses Jahres im Einzelhandel zur Verfügung stehen. Im aktuellen zweiten Quartal sollen OEM-PCs mit dem gefragten Modell im Handel stehen, führte AMD weiter aus.
Laut Hersteller soll die Produktion der APUs nach Plan verlaufen. Die späte Einführung wirft jedoch auch Fragen auf, denn es ist nicht das erste Mal in jüngerer Vergangenheit, dass AMD gute Produkte nicht zeitnah im Handel anbieten kann. In den letzten Jahren waren es teilweise Fertigungsprobleme, aber auch Fehleinschätzungen des Marktes von AMD selbst, die beispielsweise bei „Llano“ zu hohen Abschreibungen führten und der Hersteller vorsichtiger agieren ließen.
Dies zeigt sich an diversen aktuellen Beispielen: Bei „Kabini“ dauerte die Transformation von Notebook zu Desktop elf Monate – vor elf Monaten hätte der Hersteller die Intel-Konkurrenz mit ihren alten Atom-Prozessoren um Längen geschlagen. Nun steht mit „Beema“ und „Mullins“ bereits der Nachfolger im eigenen Hause vor der Tür, die Konkurrenz bei CPU-Preisen von 35 bis 45 Euro ist auch im Intel-Lager eine völlig andere.
Das Zeitproblem greift aber auch an anderer Stelle: Um „Kaveri“ im Notebook ist es in letzter Zeit äußerst still geworden. Vor dem zweiten Halbjahr ist dem Bereich ebenfalls nicht mit Produkten im Handel zu rechnen. Die Grabreden zu „Richland“ zu Beginn des Jahres nach lediglich einem guten halben Jahr im Handel waren deshalb alle verfrüht, am Ende könnte die APU-Serie noch länger durchhalten als ihre beiden Vorgänger „Llano“ und „Trinity“.