AMD Athlon 5350 im Test: Der 8-Watt-Selbstbau-PC
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Bei der Leistungsmessung greifen wir bei AMDs Desktop-Kabini auf unseren Mini-PC-Parcours zurück. Zum Vergleich haben wir die kleinen Komplettsysteme wie Intels NUC oder Zotac Zbox mit von der Partie, ergänzt um Werte aus unserem Einsteiger-CPU-Test, der zum Ende des letzten Jahres erschienen ist. So lässt sich das Topmodell Athlon 5350 einordnen, aber auch der Athlon 5150 abschätzen, liegt dessen Leistung dank lediglich 100 MHz mehr Takt doch nur knapp über der Zbox nano AQ01 mit verlötetem Kabini.
Hinweis: Mittels Schaltfläche über den folgenden Diagrammen kann vorwärts und rückwärts durch Einzelergebnisse der Messungen geklickt werden.
Bei der Leistung siedelt sich der Athlon 5350 mal zwischen A4-4000 und A4-5300 an, wenn vier Kerne genutzt werden aber auch mal deutlich davor. Aber es gibt auch Ausnahmen in die andere Richtung: wenn das Speicherinterface gefragt ist, dann fällt das Modell mit Single-Channel-Anbindung auf den letzten Platz zurück.
Aufgrund des Preises von 45 Euro muss sich der Athlon 5350 auch mit dem Pentium G3220 messen. In allen CPU-Tests hat die AMD-Variante deutlich das Nachsehen, kann dies jedoch ausgleichen, wenn die Grafik ins Spiel kommt. Die Bildraten bleiben mit 25 FPS im von uns getesteten „Torchlight II“ allerdings außerhalb des flüssig spielbaren Bereichs. „Kabini“ ist ebenso wie Celeron und Pentium alleine keine echte Plattform für Spieler.
Leistungsaufnahme
Die Leistungsaufnahme teilen wir in zwei Segmente. Im ersten Test kommt ein 75-Watt-Netzteil vom Typ LC-Power LC75ITX zum Einsatz. Es lässt am ehesten den Vergleich zu den vorkonfigurierten Mini-PCs (NUC, Zbox) zu, die in der Regel ein 65-Watt-Netzteil mitbringen. Auch bei „Kabini“ für FS1b muss sich die Plattform inklusive Mainboard, 4 GByte DDR3-1600 und SSD als Gesamtpaket beweisen.
Leerlauf | Video- Wiedergabe |
Video- Konvertierung |
Spiel | |
---|---|---|---|---|
Athlon 5350 + ITX-Mainboard | 8,0 Watt | 11,0 Watt | 21,0 Watt | 20,5 Watt |
Celeron J1800 + ITX-Mainboard | 9,0 Watt | 10,0 Watt | 16,5 Watt | 15,5 Watt |
Celeron J1900 + ITX-Mainboard | 12,0 Watt | 13,0 Watt | 20,5 Watt | 19,5 Watt |
Zbox nano ID67 Plus (i3-4010U) | 7,0 Watt | 8,5 Watt | 25,5 Watt | 28,5 Watt |
Intel NUC Kit DN2820FYKH (N2820) | 4,0 Watt | 6,0 Watt | 7,5 Watt | 12,0 Watt |
Zbox nano AQ01 Plus (A4-5000) | 8,0 Watt | 10,0 Watt | 15,0 Watt | 19,0 Watt |
Intel NUC Kit D54250WYK (i5-4250U) | 6,0 Watt | 7,0 Watt | 33,0 Watt | 37,0 Watt |
Das Fazit in dieser Disziplin: „Kabini“ trifft „Kabini“. Der A4-5000 in der Zbox nano AQ01 genehmigt sich mit einem 65-Watt-Netzteil nur minimal weniger als der Athlon 5350 auf dem MSI-ITX-Board am 75-Watt-Netzteil. Die Gigabyte-ITX-Platine mit verlötetem Celeron J1900 genehmigt sich im Leerlauf etwas mehr, die Unterschiede bis zur maximalen Auslastung sind aber sehr gering. Die Dual-Core-Variante J1800 zeigt bereits ein besseres Bild.
In einer zweiten Runde haben wir ein vollwertige ATX-Netzteil mit 400 Watt nach „80Plus Gold“-Standard zur Versorgung der Systeme gewählt, das bei unseren regulären Prozessortests zum Einsatz kommt. Vergleichswerte von günstigen Einstiger-CPUs sind damit vorhanden, was die Einordnung der Plattform aus einem anderen Blickwinkel möglich macht. Das Bild ist allerdings verzerrt, da die größeren Modelle alle auf sehr gut ausgestatteten Full-ATX-Platinen sitzen, die bekanntlich keine Stromsparwunder sind. Auf Mini-ITX-Mainboards ist auch mit schnellsten „Haswell“-CPUs eine Leistungsaufnahme im Leerlauf von knapp 20 Watt möglich, wie ein Core i7-4770K in unserem Test beweisen konnte.
Leerlauf | Volllast | |
---|---|---|
Athlon 5350 + ITX-Mainboard | 23 Watt | 35 Watt |
Celeron J1800 + ITX-Mainboard | 17 Watt | 21 Watt |
Celeron J1900 + ITX-Mainboard | 20 Watt | 25 Watt |
Core i7-4770K + ITX-Mainboard | 21 Watt | 111 Watt |
Core i7-4770K + ATX-Mainboard | 36 Watt | 125 Watt |
Pentium G3220 + ATX-Mainboard | 30 Watt | 56 Watt |
Celeron G1620 + ATX-Mainboard | 32 Watt | 47 Watt |
AMD A4-4000 + ATX-Mainboard | 27 Watt | 60 Watt |
AMD A4-5300 + ATX-Mainboard | 27 Watt | 73 Watt |
Statt 8 fast 23 Watt im Leerlauf, lautet das Eregebnis des Athlon 5350 nach dem Netzteiltausch – so viel benötigt dasselbe System mit einem 75-Watt-Netzteil nicht einmal bei voller Last bei der Video-Konvertierung. Interessenten ist daher dringend empfohlen, kein Full-ATX-Netzteil für die stromsparenden Kleinst-PCs zu nutzen, sondern sich im Bereich der 75-Watt-ITX-Lösungen umzusehen. Das bei uns zuletzt getestete LC-Power LC75ITX samt Gehäuse stellt bei den Messwerten zwar keine Rekorde auf, ist jedoch kompromisslos günstig und leistet problemlos seinen Dienst.
Am Ende ist die Mischung aus passendem Netzteil zuzüglich einer stromsparenden Platine wichtig, um das System zu einem stromsparenden PC abrunden zu können.