Enermax Revolution X't 530 Watt im Test: Günstiger dank Fremdfertigung
3/8Technik
Nach dem Lösen der Schrauben und dem Öffnen des Netzteils fällt unser Blick auf die Elektronik. Wie immer gilt: Nicht nachmachen – Lebensgefahr!
Die Elektronik des Revolution X't ist keine Weiterentwicklung der Platine der bisherigen Revolution87+, sondern wird wie beim Triathlor Eco vom Auftragsfertiger CWT hergestellt. Als Lüfter kommt ein 139-mm-Modell der hauseigenen Twister-Serie mit Magnetlager und einer kleinen Luftleitfolie zum Einsatz. Die verwendete Schaltung basiert auf dem Double-Forward-Prinzip und hat gewisse Ähnlichkeiten zu der auch von einigen anderen Herstellern verwendeten PUQ-Gold-Platine, unterscheidet sich aber an einigen Stellen von den uns bekannten Versionen anderer Marken. So verwendet Enermax die große Kühlerversion und verändert die Position der VRM-Module für die +3,3- und +5-Volt-Leitung. Durch die veränderte Positionierung der Platine im Gehäuse und des Haupttransformators liegt diese Hitzequelle direkt im Luftstrom, statt im Totpunkt des Lüfters. Zudem ist der PFC-/PWM-Bereich zentraler positioniert, was ebenfalls die Kühlung verbessern soll. Die Enermax-Version unterscheidet sich insgesamt deutlich von der Standard-CWT-Technik und ähnelt intern eher dem Corsair RM, ist mit diesem aber nicht ganz identisch. Enermax hat somit eine eigene PCB-Variante entwickelt. Die gelegentlich zu hörende Behauptung, dass das X't eine gewöhnliche CWT-PUQ-Gold-Platine in einem schicken Gehäuse sei, ist somit in jedem Fall falsch.
Die Eingangsfilterung ist vollständig, auch der passive Schutz vor Überspannungen in Form eines MOV ist vorhanden. Bei den Kondensatoren setzt Enermax auf Mittelklasse: Der 85-Grad-Primärkondensator mit 330 Mikrofarad Kapazität und 400 Volt Spannungsfestigkeit der Marke Panasonic ist eine gute Wahl. Auf der Sekundärseite kommen 105-Grad-Elektrolytkondensatoren von CapXon und Teapo sowie Polymer-Feststoffkondensatoren zum Einsatz. Der verwendete Sicherungschip vom Typ Weltrend Wt7502V unterstützt die versprochenen Schutzschaltungen, ein Überstromschutz (OCP) ist allerdings – wie korrekt dokumentiert – tatsächlich nicht vorhanden, obwohl das Layout ausreichend Platz bieten würde. Auch wenn der Überlastschutz (OPP) in sehr vielen Fällen die Funktion des Überstromschutzes übernimmt, sollte unserer Ansicht nach ein Oberklasse-Netzteil im Rahmen des technisch Möglichen auch auf unwahrscheinliche Szenarien vorbereitet sein.