Greenpeace fordert von Twitter „grüne Tweets“
Greenpeace hat eine Demonstration vor der Twitter-Zentrale in San Francisco veranstaltet und die Betreiber des Kurznachrichtendienstes zu einem „Bekenntnis zu erneuerbaren Energien“ aufgefordert. Neben einem großen Ei bekamen die vorbeilaufenden Passanten und Mitarbeiter dabei auch den bekannten Twitter-Vogel in Grün zu sehen.
Anlass für die Demonstration, die unter dem Motto „Macht unsere Tweets grün“ stattfand, war das schlechte Abschneiden von Twitter im jüngsten Greenpeace-Cloud-Ranking (PDF-Datei), das den Weg von Unternehmen zum „grünen Internet“ bewertet. Während andere Unternehmen wie Apple und Facebook für den ausschließlichen oder zumindest zunehmenden Einsatz von erneuerbaren Energien nach Ansicht von Greenpeace als Vorbild gelten, werden Amazon und Twitter in Anbetracht der Transparenz, Energieeffizienz oder dem Einsatz erneuerbarer Energien durchweg mit ungenügend bis mangelhaft benotet.
Laut CNet war die Demonstration, an der nicht mehr als zehn Personen teilgenommen haben sollen, eher zurückhaltend. Gary Cook, IT-Analyst bei Greenpeace und Hauptverfasser des Cloud-Rankings, selbst beschreibt die Demonstration als „friedlich“ und erklärte, dass die Ogranisation nicht wolle, „dass sie [Twitter; Anm. d. Red.] verschwinden“. Schließlich nutze die Umweltorganisation den Kurznachrichtendienst für die eigenen Zwecke, aber man hoffe das Twitter einen ähnlichen Weg wie Facebook gehe.
Um Twitter ging es auch, weil es ein so einflussreiches Unternehmen sei. „Sie und ich können Sonnenkollektoren auf unser Dach montieren, aber das wirkt sich nur begrenzt auf das Stromnetz aus und schiebt keine großen Investitionen an“, argumentierte Cook. „Wenn sie [Twitter; Anm. d. Red.] aber ein Rechenzentrum bauen, das 50, 80 oder 100 Megawatt braucht, dann geht es wirklich um viel Energie.“
„Wir wollen, dass die Technikfirmen das tun, worin sie wirklich gut sind – Innovationen“, sagte Cook weiter. Und das gelte laut dem IT-Analysten von Greenpeace auch für Umweltfragen. Twitter selbst nahm gegenüber CNet nur kurz Stellung und ließ verlauten, dass das Unternehmen sich parallel zum Ausbau der eigenen Infrastruktur auch weiterhin für noch mehr Effizienz der eigenen Operationen bemühen werde. „Wir freuen uns über jede konstruktive Kritik, die uns hilft, dorthin zu gelangen“, so Unternehmenssprecherin Christina Thiry.