Von günstig bis billig: 18 günstige Tastaturen für unter 15 Euro im Test
22/23Microsoft Comfort Curve Keyboard 3000
Als einzige Tastatur in der Preisklasse von weniger als 15 Euro besitzt das Comfort Curve Keyboard von Microsoft ein ergonomisches Design: Ein mittig ansteigendes, gebogenes Tastenfeld samt flachen Tastenkappen soll „eine natürliche Haltung der Hände und Handgelenke“ ermöglichen.
Durch das fast unveränderte Layout der Tastatur erfordert das ergonomische Design keine große Umgewöhnungsphase, nach ein paar Minuten gehen Eingaben grundsätzlich wieder flott von der Hand. Der entlastende Effekt ist dabei spürbar, fällt bei radikaleren Lösungen allerdings stärker aus. Problematisch sind weniger die aufgrund der Wölbung teils um ein paar Millimeter gestiegenen Wegstrecken zwischen einzelnen Tasten, sondern Layout-Änderungen.
Dass die Tasten „Leer“ und „Entfernen“ vergrößert wurden, hat drastische Auswirkungen: „Einfügen“ rutscht eine Zeile höher, „Pause“ wird als Sekundärfunktion auf „Rollen“ gelegt. Rechtsseitig entfallen durch die geänderte Platzzuweisung die Funktionen „Windows“ und „Kontextmenü“, auch weil nun ein „FN“-Schalter benötigt wird. Das Kontextmenü findet sich nun als Zeitfunktion auf „Shift“. Die vergrößerte Leertaste verschiebt zudem „Alt“ an die ansonsten durch „Windows“ belegte Stelle. In Verbindung mit linkshändiger Nutzung gewinnen die Kombinationen mit Zahlentasten an Komfort, bei beidhändigem Schreiben kehrt sich dieser Effekt jedoch deutlich um. Eine weitere Eingabeebene für nur zwei Funktionen anzulegen, ist aufgrund des dafür benötigten Schalters zudem ineffizient und umständlich. Abhilfe hätte geschaffen, die entsprechenden Funktionen per Software als Alternativ- oder Sekundärfunktion über einen ebenfalls optionalen „FN“-Schalter einbinden zu lassen.
Eine Software gibt es grundsätzlich bereits. Obwohl Curve Keyboard laut Homepage Microsofts Konfigurations-Software „Maus- und Tastaturcenter“ unterstützt, wurde die Tastatur jedoch auf keinem der zur Verfügung stehenden Rechner erkannt und ließ sich dementsprechend nicht programmieren. Da der Funktionsumfang höchstwahrscheinlich wie beim Wired Keyboard 600 gering ausfällt, ist das kein Beinbruch.
Die nicht freigestellten Pfeiltasten erfordern ebenfalls Eingewöhnung und erschweren die Orientierung ohne Sichtkontakt. Spielraum für Verbesserungen bietet die dicht an das Tastenfeld gerückte „F“-Reihe ebenfalls: Kappen mit einem Drittel der üblichen Oberfläche behindern die Orientierung und nötigen präzise Eingaben ab. Dieser Umstand verwundert umso mehr, als dass das Gehäuse eigentlich ausreichenden Platz für Kappen in üblicher Größe bieten würde. Anordnung und Belegung der Zusatztasten über dem Nummernblock geben keinen weiteren Anlass zur Kritik. Für weniger erfahrene Nutzer hat Microsoft die Front der Tastenkappen mit gebräuchlichen Standard-Tastenkombinationen beschriftet.
Microsoft Comfort Curve Keyboard 3000 | |
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Größe (L × B × H): | 47,0 × 15,5 × 3,4 cm Handballenauflage integriert |
Layout: | 105 ISO (erweitert), ergonomisches Design |
Gewicht: | 567 g |
Gehäuse-Material: | ? |
Kabel: | 1,45 m, USB 2.0 |
Hub-Funktion: | – |
Key-Rollover: | 2-KRO |
Schalter: | Rubberdome |
Switch Plate: | ? |
Tasten: | Form: zylindrisch Material: ABS-Kunststoff Beschriftung: pad printed flache Tasten |
Zusatztasten: | 3 × Medien 1 × Extra |
Medienfunktionen: | Lautstärke, Abspielen/Pause |
Zusatzfunktionen: | Programmverknüpfungen, Office-Funktionen |
Beleuchtung: | – |
Makros & Programmierung: | – |
Preis: | – |
Mit relativ großem Widerstand und leicht verwischtem Druckpunkt sorgen auch die Schalter für etwas Gewöhnungsbedarf: Der Widerstand ist initial hoch und fällt beim Comfort Curve Keyboard weniger stark ab, als eigentlich üblich. Im Gegenzug sinkt das Betriebsgeräusch; die Tastatur kann ohne Zweifel als leise bezeichnet werden. Das gebogene Layout ist in Spielen aufgrund der unterschiedlichen Radien ein zweischneidiges Schwert. Während sich „Shift“ deutlich besser erreichen lässt, gilt für „Strg“ das Gegenteil. Mit gutem Key-Rollover im „WASD“-Bereich hebt sich das Curve Keyboard zudem positiv aus der Masse hervor.
Das breiter als nötig gebaute Gehäuse mit durchaus bequemer, integrierter Ablage für Finger macht durch weitere, zweifelhafte Designentscheidungen auf sich aufmerksam. Die empfindliche Glanzoptik will nach jeder Nutzung gereinigt werden. Ausgehend von den Bildern auf der Verpackung wird vermutlich ein Lifestyle-Produkt verkauft, das vor allem gut aussehen soll.
Komfortabler sicher, aber der Gewinn hält sich in Grenzen: Das Comfort Curve Keyboard 3000 krankt an Entscheidungen bei Design und Layout, die viele Nutzer ausschließen. Zumindest mit einer vernünftigen Gehäuseoberfläche – wie bei den größeren Modellen der Curve-Serie durchaus üblich – sowie üblichem Layout wäre die Tastatur einen Blick wert. So wird sie nur dann zu einer Empfehlung, wenn dediziert ein ergonomisches Eingabegerät auf dem Wunschzettel steht. Für weniger als 15 Euro gibt es in diesem Punkt schlicht keine Alternativen.
- angenehmes Tippgefühl,leise
- „WASD“-KRO
- sinnvoll platzierte Zusatztasten
- ergonomisches Design
- Hochglanz-Oberfläche
- schmale „F“-Tasten
- verändertes Layout
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