KDE 4.13 mit neuer semantischer Suche
Heute hat die KDE-Gemeinschaft mit „KDE SC 4.13 Applications and Platform“ eine der letzten Ausgaben des Zyklus 4 veröffentlicht, bevor „KDE Frameworks 5“ und „Plasma Next“ im Sommer das Regiment übernehmen. Kurz vor Toresschluss wurde unter anderem das Nepomuk-Framework durch den schneller arbeitenden Nachfolger Baloo abgelöst.
Während „Plasma Workspaces“ und die „KDE Development Platform“ eingefroren sind und auf ihr erstes Release bei KDE Frameworks 5 warten, verbessert KDE SC 4.13 den Editor Kate. Dieser bietet nun ein verbessertes Syntax-Highlighting für C++ mit Unterstützung für C++11 und C++1y / C++14 sowie prädiktive Code-Einrückung für C++. Zudem erhielt Kate ein Plug-in zur Code-Vervollständigung für die Programmiersprache D.
Die Bildverwaltung Gwenview kommt jetzt auch mit RAW-Dateien zurecht. Mit Articulate ist eine neue Anwendung zur Übung der Aussprache bei Fremdsprachen hinzugekommen. Die KDE-PIM-Suite erhielt neben Fehlerbereinigungen auch einige Verbesserungen. So wurde KNotes nach Akonadi portiert, während der „StorageServiceManager“ Applikationen ermöglicht, Dropbox oder andere Cloud-Dienste zu verwalten. Auch der Soundmixer KMix erfuhr eine Aktualisierung.
Das Desktop-Framework Nepomuk, das den semantischen Desktop zum Ziel hat, gilt seit einigen Versionen als ausgereift. Da es aber selbst auf gut ausgestatteten Rechnern zu viele Ressourcen belegt, wird es laut Umfragen von sehr vielen Anwendern abgeschaltet. Mit KDE 4.13 zieht nun mit Baloo der Nachfolger ein. Er verzichtet auf das Resource Description Framework (RDF) und dessen Backend Virtuoso zur Datenspeicherung. Beide sind für diese Aufgabe nicht optimal ausgelegt, da CPU-Belastung und Speicherverbrauch zu hoch für ein Desktop-System ausfallen. Baloo kommt nun ohne RDF aus. Die Suche ist in drei Widgets für Dateien, E-Mails und Kontakte ausgelagert. Bisher sind bereits der Dateimanager Dolphin, die Bildverwaltung Gwenview sowie die KDE-PIM-Suite auf Baloo umgestellt.
Die Suche im von Baloo angelegten Index kann mit dem Plasmoid Milou durchgeführt werden. Es findet Mails, Dokumente und Bilder im Datenbestand und kann für verschiedene Datentypen eine Vorschau anzeigen. Das kleine Werkzeug kann zudem als Ersatz für den hinter der Tastenkombination F2 liegenden KRunner herhalten.
Als erste Distribution wird das morgen veröffentlichte Kubuntu 14.04 LTS mit KDE 4.13 ausgeliefert. Einen Ausblick auf KDE Frameworks 5 gibt KDE-Entwickler Sebastian Kügler in seinem Blog.