Kim Dotcom von Musikindustrieverband RIAA verklagt
Wenige Tage nachdem einige Filmstudios aus Hollywood eine Klage gegen Kim Dotcom ankündigt haben, droht dem Internet-Unternehmer neuer Ärger: Die RIAA, der Verband der Musikindustrie in den USA, hat nun ebenfalls eine Zivilklage gegen die Verantwortlichen des im Januar 2012 geschlossenen Speicherdienstes Megaupload eingereicht.
Dies gab die RIAA (Recording Industry Association of America) in einer Pressemitteilung bekannt. Demnach richtet sich die von den vier Major-Labels Warner Music, Universal Music Group Recordings, Sony Music Entertainment und Capitol Records eingereichte Klage im Genauen gegen das Unternehmen Megaupload Limited, Kim Dotcom selbst, den Mitgründer Mathias Ortmann, den Chefprogrammierer Bram van der Kolk sowie den Hauptaktionär Venture Limited.
Wie schon bei der angekündigten Klage der Filmindustrie wird den verklagten Parteien vorgeworfen, an Verstößen gegen das Copyright vorsätzlich beteiligt, sie aktiv gefördert und daraus Profit gezogen zu haben. Megaupload habe die Nutzer bezahlt, damit diese populäre Inhalte auf die Server laden, um so ein stetig wachsendes Angebot an geschützten Inhalten bieten und Premium-Zugänge verkaufen zu können, die für ein paar US-Dollar pro Tag bis hin zu 260 US-Dollar „auf Lebenszeit“ erhältlich waren.
In der Zeit, bis Megaupload vom US-Justizministerium im Januar 2012 vom Netz genommen wurde, habe das Unternehmen auf gesetzwidrige Weise einen Gewinn von mehr als 175 Millionen US-Dollar erzielt, rechnet die RIAA vor. Mit Online-Werbung sollen es allein 25 Millionen US-Dollar gewesen sein. Des Weiteren erklärt die RIAA, dass sich die Schließung der Plattform positiv auf die Musikwirtschaft ausgewirkt habe. Millionen US-amerikanische Megaupload-Nutzer hätten sich von Angeboten wie Megaupload abgewandt.
Der Anwalt von Kim Dotcom, Ira Rothken, erklärte gegenüber Reuters, dass die RIAA, die MPAA und das US-Justizministerium sich wie „drei blinde Mäuse“ verhalten würden, indem sie mit der Einreichung von grundlosen Ansprüchen neutrale Cloud-Speicher angreifen. Dotcom zeigt sich im Zuge der Bekanntgabe des Vorhabens wie gewohnt selbstbewusst. Sein Kommentar über Twitter: „Hey... hat jemand im Internet irgendetwas falsch gemacht? Denkt daran, mich zu verklagen.“
Gegen Kim Dotcom läuft seit geraumer Zeit auch ein Strafverfahren, das vom US-Justizministerium angestrengt wurde, nachdem man im Januar 2012 in einer aufsehenerregenden Aktion das von Kim Dotcom bewohnte Anwesen im neuseeländischen Auckland durchsuchen ließ und ihn verhaftete. Seitdem versuchen US-Behörden zu erreichen, dass Neuseeland Dotcom an die Vereinigten Staaten von Amerika ausliefert.